Geschichte erlebbar machen. Dies will die Stiftung Murikultur mit einem neuen Geschichtserlebnispfad ermöglichen. Am 18. Juli wird er eröffnet. SRF sprach mit Urs Pilgrim, Präsident von Murikultur, über den Pfad.
SRF: Was war 1415 speziell in Muri im Freiamt?
Urs Pilgrim: In Muri fand damals, ähnlich wie in den meisten Teilen des Kantons Aargau, der Wechsel statt von den alten Landesherren, den Habsburgern, zu den neuen Landesherren, den Eidgenossen. In Muri war dies ganz speziell, denn man war ein Habsburger Kloster. Man hatte starke Beziehungen zum Haus Habsburg. Und spannend war auch, dass man mit den Eidgenossen Kontakt haben musste, jedoch mit den alten Landesherren über die ganzen Jahrhunderte verbunden blieb, und dies bis heute noch ist.
SRF: Sieht man davon noch etwas?
Urs Pilgrim: Ja. An keinem Ort im Kanton Aargau ist die Präsenz der alten und neuen Landesherren auf so engem Raum erlebbar, und auch sichtbar wie in der Klosteranlage in Muri. Man sieht dies etwa in der Klosterkirche mit den Grablegungen des Hauses Habsburg im Kreuzgang, aber auch mit der Präsenz der Eidgenossen im Kreuzgang.
SRF: Sie gestalten nun einen Geschichtserlebnisweg rund um Muri. 12 Kilometer ist dieser lang. Was ist das Erlebnis genau?
Urs Pilgrim: Für die Kinder hat es spezielle Spielstationen, bei welchen sie auf spielerische Art gewisse Sachen erleben können. Es hat etwa ein Kegelspiel mit dem Kaiser, dem König, den Vögten und den Herzögen. Für die Erwachsenen hat es sehr viele spannenden Informationen auf Tafeln zu den Ereignissen 1415. Was ist damals genau passiert? Was ist speziell spannend im Freiamt und in Muri? Aber wir wollen auch die Alltagsgeschichte zeigen. Was hat man gegessen? Welcher Arbeit gingen die Menschen nach?
SRF: Sie betreiben einen grossen Aufwand für das Gedenkjahr 1415. Was geschieht danach mit all den Informationstafeln? Bleiben diese langfristig?
Urs Pilgrim: Sowohl als auch. Es gibt sicher Tafeln, welche auch nach dem Gedenkjahr stehen bleiben. Dies auch im Sinne der Nachhaltigkeit des Ganzen. Die Tafeln sind so aufgebaut, dass sie den Bezug von 1415 zur Gegenwart aufzeigen. Einen Teil der Tafeln wird man jedoch auch abmontieren müssen. Dies ist mit den Eigentümern so abgemacht.
Das Gespräch führte Wilma Hahn.