Wer vom Bahnhof her in die Solothurner Altstadt spaziert, landet als erstes auf dem Klosterplatz. Dieser gebe aber keine gute Visitenkarte ab, sei kein schönes Einfallstor, konstatierte Anna Rüefli im Namen der SP im Solothurner Gemeinderat am Dienstagabend.
Der Klosterplatz zwischen Naturmuseum und Palais Besenval ist in erster Linie ein Parkplatz. 35 Autos können hier abgestellt werden. Für die SP ist dies ein «Relikt aus alten Zeiten». Mit einer Motion verlangte sie, den Platz von den Autos zu befreien.
Linke wollen das Stadtbild aufwerten
Anna Rüefli untermauerte die Forderung der SP mit mehreren Argumenten. So werde das Stadtbild der schönsten Barockstadt der Schweiz aufgewertet. Das könnte mehr Touristen anlocken, was für die Stadt wiederum mehr Einnahmen bringen könnte.
Zahlenmässig falle das Aufheben von 35 Parkplätzen nicht ins Gewicht. Und die jährlichen Parkgebühren von 190‘000 Franken könnte die Stadtpolizei trotzdem einnehmen, weil die Autofahrer wohl kaum aufs Velo umsteigen, sondern einfach woanders in der Stadt parkieren würden.
Bürgerliche wollen zentral parkieren können
Das Anliegen der SP wurde von den Grünen und dem einzigen Grünliberalen im Gemeinderat unterstützt. Mit 14 zu 16 Stimmen unterlagen sie jedoch den Gemeinderäten von FDP, CVP und SVP.
Es brauche in Solothurn zusätzlich zu den drei Parkhäusern auch stadtnahe oberirdische Parkplätze, argumentierte Yves Derendinger im Namen der FDP. Er dachte dabei vor allem ans Gewerbe. Und Derendinger erinnerte daran, dass vor einigen Jahren der Riedholzplatz autofrei wurde, der Platz deshalb aber nicht wirklich schöner geworden sei.
Renoviertes Naturmuseum kommt nicht zur Geltung
Stadtpräsident Kurt Fluri teilte zwar die Ansicht der Motionäre, dass der Klosterplatz heute kein optimales Stadtbild abgebe und es verdienen würde, aufgewertet zu werten. Und er bedauerte, dass dadurch der Eingang zum kürzlich restaurierten Naturmuseum nicht voll zur Geltung komme.
Es gehe aber nicht an, die Parkplätze ersatzlos aufzuheben, so Fluri. Nur im Rahmen eines Gegengeschäftes sei dies denkbar, zum Beispiel bei der angedachten Erweiterung des Parkhauses Baseltor.