Chorleiter Andreas Reize feiert «seine» Festtage bereits am 1. Advent. «Dann bleibt genug Zeit für Familie und Feiern. Danach wird es eher eng, wegen der vielen Auftritte», erklärt der 39-jährige Solothurner im Regionaljournal Aargau Solothurn. Die Krippe werde deshalb bei der Familie Reize bereits Ende November aufgestellt.
Dort auftreten, wo sonst Punkrocker stehen
Danach heisst es: Vorbereiten und üben, mit den Chören. Im Vordergrund steht aktuell der Chor der Solothurner Singknaben der St. Ursen Kathedrale.
Erst am letzten Wochenende traten er und sein Chor drei Mal auf. Unter anderem an einem Ort, wo sonst nie ein Kirchenchor auftritt. Nämlich in der Kulturfabrik Kofmehl in Solothurn.
Also dort, wo sonst harte Gitarrenriffs ertönen oder «Mein baby war beim Frisör» der deutschen Band «Die Ärzte» wohl besser bekannt ist als das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach.
Für diesen Auftritt haben sich die Solothurner Singknaben, das Orchester und der Dirigent die Haare gefärbt und vor vollen Rängen gespielt.
Kofmehl-Abenteuer wird wiederholt
«Die Solothurner Singknaben dürfen auch ein bisschen provozieren», meint Andreas Reize, der die Singknaben seit 2007 dirigiert.
Wir müssen die frohe Botschaft schliesslich nicht nur innerhalb der Kirchenmauern verbreiten.
Dem Publikum habe es sehr gefallen, den Singknaben übrigens auch. Reizes Idee, im «Kofmehl» zu spielen, kam an. Im nächsten Jahr soll das Gleiche nochmals stattfinden. Denn auch die «Kofmehl»-Leitung war vom Konzert beeindruckt.
Dirigent und Triathlet
Wenn Reize nicht den Taktstock schwingt, dann schwingt er sich beispielsweise aufs Velo. Nicht bloss für ein paar Kilometer, sondern gleich für 180. So viel legte er letzten Juli zurück, beim Ironman-Triathlon in Frankfurt. Hinzu kommen 3,8 Kilometer Schwimmen und natürlich Laufen über die Marathon-Distanz.
Das sei ein guter Ausgleich zum Dirigieren und zur Musik, sagt Reize. Und Musik hört er zum Laufen keine. «Dann lausche ich einfach der Natur.»
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)