Vor einem Jahr standen die Zeichen noch ganz anders: Der EHC Visp gewann als Aussenseiter (5. der Qualifikation) der Reihe nach Serien gegen Red Ice Martigny (4.), Langenthal (3.) und Langnau (2.). Olten hingegen schied im letzten Jahr als Qualifiaktionssieger schon in den Viertelfinals aus.
In diesem Jahr war alles anders: Diesmal konnten die Visper als Favoriten kein einziges Spiel gewinnen gegen Olten. Die beiden Heimpartien verloren die Walliser unglücklich jeweils in der Overtime. Andererseits führte Visp in der gesamten Serie bloss drei Minuten lang, 1:0 im ersten Auswärtsspiel in Olten, welches am Ende mit 1:6 verloren ging.
Eine enge Serie: Die Reaktionen
Auch im zweiten Spiel in Olten blieb Visp trotz einem Plus bei den Torschüssen (39:28) chancenlos. Schon nach elf Minuten führte das Heimteam durch Tore von Marco Truttmann und Philipp Wüst mit 2:0; am Ende setzten sich die Solothurner mit 5:1 durch.
EHCO-Captain Patrik Parati zeigte sich nach dem letzten Sieg gegenüber SRF glücklich. «Es war keine sehr klare Sache, wir haben mehrmals erst spät gesiegt. Aber trotzdem ist der Einzug in den Halbfinal verdient: Wir haben immer auf Sieg gespielt.»
«Wir spielen schnell, wir spielen einfach», erklärt Stürmer Tim Weber. Man habe immer aufs Goal gespielt. «Nur so konnten wir diese enge Serie für uns entscheiden.» Dazu beigetragen habe wohl auch der Trainerwechsel unter der Saison, glaubt Patrik Parati. «Wir spielen anders, lassen den Puck mehr laufen, halten das Spiel länger offen. Es ist weniger Hauruck als vorher.»
Olten ist bereit für den Halbfinal
Olten dürfte in dieser Verfassung auch für den Halbfinalgegner eine hohe Hürde darstellen. Marco Truttmann glänzte bei seinem ersten Playoff-Einsatz nach überstandener Krankheit (1 Tor, 2 Assists). Auch auf der Torhüterposition ist Olten mit Michael Tobler und Thomas Bäumle vorzüglich besetzt.
Am Freitag gelangte erstmals Bäumle (38 Paraden) für den erkrankten Tobler zum Einsatz. Oltens Goalies spielten in dieser Viertelfinalserie markant stärker als auf der Gegenseite Matthias Schoder (22 Paraden).
«Ich glaube, wir müssen nichts neu erfinden. Wir müssen auf diesem Weg weiter gehen», sagt Captain Parati im Hinblick auf die Halbfinals. Und Philipp Wüst ergänzt: «Es geht allenfalls um Details in der Defensive oder dass wir manchmal noch mehr den Abschluss suchen. Aber wir spielen als eine Mannschaft, das hat uns ausgemacht in diesen Viertelfinals.»
Gegner SCL Tigers?
Olten könnte es in den Halbfinals mit den SCL Tigers zu tun bekommen, wenn nicht entweder Langenthal (6.) oder Ajoie (7.) ebenfalls als Aussenseiter weiterkommen. Die Langnauer beendeten ihre Serie gegen Hockey Thurgau mit einem 3:2-Sieg nach Verlängerung ebenfalls in vier Spielen. Die SCL Tigers verspielten in Weinfelden eine 2:0-Führung, setzten sich aber zum zweiten Mal nach Spiel 1 in Langnau in der Overtime durch, diesmal nach lediglich 46 Sekunden.
Unentschieden steht es nach vier Partien in den Serien La Chaux-de-Fonds (3.) gegen Langenthal (6.) und Red Ice Martigny (2.) gegen Ajoie (7.). Martigny und La Chaux-de-Fonds verpassten im zweiten Auswärtsauftritt beide die Vorentscheidung.
«Es gibt keinen Wunschgegner», sagt Philipp Wüst vom EHC Olten gegenüber Radio SRF. «Wir müssen hier gegen jeden Gegner siegen können. Und im Halbfinal ist die Hütte sowieso voll, egal wie der Gegner heisst.»