Die grossflächigen Ausgrabungen im Süden des Legionslagers Vindonissa wurden 2003 bis 2006 durchgeführt. Im heutigen Windisch wurden zehntausende Fundobjekte geborgen und konserviert.
Die Ergebnisse der Grabungen wurden im Rahmen eines interdisziplinären Auswertungsprojekts nun zu einem Buch verarbeitet. Der Titel: «Am Südtor von Vindonissa. Die Steinbauten der Grabung Windisch-Spillmannwiese 2003 bis 2006 im Süden des Legionslagers». Die Vernissage des über 500 Seiten dicken, reich illustrierten Buches, findet am 23. Januar statt.
Für den Kantonsarchäologen Georg Matter ist es ein wichtiges Werk. Die Grabungen haben neue Erkentnisse gebracht, über Vindonissa und die Geschichte des Militärs in der römischen Schweiz, so Matter gegenüber Radio SRF. Beispielsweise weiss man nun, von was sich die Legionäre ernährt haben.
Aber auch über die Architektur des Legionslagers gibt es wichtige neue Erkenntnisse, durch die Grabungen beim Südtor, so Matter: «Beispielsweise wissen wir nun, dass der Ausbau des Legionslagers mit Steinen durch die letzte Legion, die hier stationiert war, einige Jahre später erfolgte, als bisher in der Forschung angenommen». Weiter wurde die Lagermauer nicht in der Spätantike neu aufgebaut, eine These die lange fälschlicherweise vorgeherrscht hatte.