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Bild 1 von 6. Am Montag haben die Grabungsarbeiten bei der Vermigelhütte oberhalb von Andermatt begonnen. Bildquelle: Tommy Dätwyler.
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Bild 2 von 6. Aktuell wird der letzte Kilometer der Leitung bis zur Hütte vergraben. Das dicke Kabel durch den Fels kommt dann im Herbst. Bildquelle: Tommy Dätwyler.
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Bild 3 von 6. Die Arbeiten sind aufwändig: Aktuell arbeiten Lehrlinge eines Bauunternehmens an den Gräben. Und: Sie leiden ziemlich unter der Hitze... Bildquelle: Tommy Dätwyler.
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Bild 4 von 6. ... deshalb wurde in der Hütte eine provisorische Dusche für die verschwitzten Bauarbeiter eingerichtet. Bildquelle: Tommy Dätwyler.
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Bild 5 von 6. Die Vermigelhütte steht zuhinterst im Unteralptal und ist der erste Etappenort auf der «Vier-Quellen-Wanderroute». Bildquelle: Tommy Dätwyler.
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Bild 6 von 6. Der Präsident des SAC Zofingen, Beat Weber, freut sich sehr auf den Strom in «seiner» Hütte: Es gibt mehr Komfort für die Gäste, aber auch etwas weniger Arbeit für die freiwilligen Hüttenwarte aus dem Verein. Bildquelle: Tommy Dätwyler.
«Das ist ein einzigartiges Projekt», sagt Beat Weber vom SAC Zofingen nicht ohne Stolz. Einzigartig sei aber auch die Gelegenheit: Ein ehemaliger Wasserstollen der SBB führt vom Unteralptal oberhalb Andermatt direkt in den Kanton Tessin, gut sieben Kilometer durch den Felsen. «Dort können wir jetzt das Stromkabel und ein Telefonkabel einziehen.»
Das Bauprojekt klingt damit einfach, ist es aber nicht. Das Kabel ist 17 Tonnen schwer, insgesamt gut acht Kilometer lang. Von der Hütte bis zum Stolleneingang graben aktuell Lehrlinge eines Bauunternehmens einen Graben aus. Mit Bagger und Schaufeln, in grosser Hitze. Schweisstreibend war für die SAC-Verantwortlichen in Zofingen aber auch die finanzielle Herausforderung: 700'000 Franken kostet der Stromanschluss ihres Berghauses.
Viel Geld aus dem Aargau
Einen grossen Beitrag leistet die Aargauer Regierung mit 200'000 Franken aus dem Lotteriefonds. Aber auch private Sponsoren, Stiftungen und Firmen haben sich engagiert, damit die 43-jährige Vermigelhütte den Sprung in die Neuzeit schafft. Warum aber braucht es plötzlich Strom auf der Alp?
Beat Weber vom SAC Zofingen macht zwei Gründe geltend. Erstens: Die Ansprüche der Gäste. «Wolldecken und Öllampen sind zwar romantisch, aber wenn es beisst und dunkel ist, dann sind die Gäste unzufrieden.» Immer häufiger hätten Gäste auch mit Kreditkarten zahlen wollen. Mit dem Internetanschluss ist das künftig möglich.
Der SAC Zofingen führt die Hütte in Fronarbeit
Der zweite Grund ist die Infrastruktur. Die gut 30 Betten in der Vermigelhütte machen das Berghaus zu einem kleinen Hotel und Restaurant. «Es gibt hygienische Gründe, weshalb zum Beispiel eine Abwaschmaschine wirklich Sinn macht», so Weber. Und schliesslich profitieren davon auch die SAC-Mitglieder aus der Region Zofingen. Denn diese Vereinsmitglieder sind es, die den «Hüttendienst» oberhalb Andermatt gewährleisten.
Der SAC Zofingen hat keinen professionellen Hüttenwart engagiert. Die Vereinsmitglieder machen das in Fronarbeit in ihrer Freizeit. Und sind froh darüber, wenn sie künftig den Abwasch nicht mehr von Hand machen müssen und nachts auch etwas mehr Licht haben auf ihrer Alp.