Die Idee tönt einfach: Eine einzige Fernbedienung steuert alle Geräte im Haus. Den Fernseher genauso wie die Sonnenstoren, das DVD-Gerät und die Heizung. «Neeo», das Gerät des gleichnamigen Solothurner Start-up Unternehmens kann das. Der Weg dorthin war indes alles andere als einfach.
Das war nicht ganz legal und nicht selten setzte man uns vor die Tür.
Bei «Neeo» haben die Elektroniker rund um den Unternehmer Raphael Oberholzer die unterschiedlichen Funktionsweisen verschiedenster Geräte zusammengeführt. «Das war zum Teil eine echte Detektivarbeit», sagt Oberholzer dazu.
«Am Anfang gaben und nicht alle Firmen die Informationen einfach.» So wurde in aufwändiger Arbeit eine riesige Datenbank erstellt und es gab Prototypen der Fernbedienung, welche die Tüftler in grossen Märkten testeten.
«Das war nicht ganz legal und nicht selten setzte man uns vor die Tür», erzählt Oberholzer schmunzelnd. Heute aber sei diese Geschichte ein «Running Gag» im Silicon Valley.
«Innert 3 Stunden 50'000 Doller dank Internet»
Geld für das Projekt kam von der Familie und Freunden. Und: Oberholzer machte einen Aufruf auf einer entsprechenden Internetplattform. «Crowdfunding» nennt sich diese Art der Finanzierung, die auch die Kunst- und Kulturszene nutzt, die aber besonders im Silicon Valley bei Jungunternehmen sehr verbreitet ist. Oberholzer und «Neeo» waren äusserst erfolgreich. Am Ende der Aktion hatten sie mehr als 1,5 Millionen Dollar zusammen. Mehr als je ein anderes Start-up Unternehmen im Valley zuvor.
Shooting Stars ohne Allüren
16 Leute gehören zum Team des 33-jährigen Solothurners Raphael Oberholzer. Er lebt mit seiner Familie mittlerweile in Californien, betreut den Standort im Silicon Valley und jettet hin und her. Die «Fernbedienung» der Schweizer Tüftler weckte von Beginn weg grosses Interesse vor allem in den USA.
Fachzeitschriften berichten laufend, in der Branche hat man einen Namen. Aber, Oberholzer bleibt bescheiden, redet mit Leidenschaft von Neeo und weiteren Ideen und weiss dabei ganz genau um die Schnelllebigkeit des Marktes. Mitte Mai sollen die ersten Geräte ausgeliefert werden, zunächst an die Sponsoren der ersten Stunde und dann alle weiteren Interessenten.