Was der FC Wohlen diese Woche kommuniziert hat, ist verwirrend. Einerseits konnten die Finanzen durch eine Aufstockung des Aktienkapitals saniert werden. Mit der Schaffung einer vollamtlichen Geschäftsstelle per Juni dieses Jahres signalisiert der Neunte der Challenge League zudem eine Art von Aufbruchstimmung in eine prosperierende Zukunft.
Nicht in dieses Bild passt die offizielle Anfrage des FC Wohlen an den Schweizerischen Fussballverband, ob und unter welchen Umständen der Verkauf der Profilizenz an einen Dritten möglich wäre. Aber: «Niemand hat die Absicht, den Profibetrieb des Vereins zu veräussern».
«Trainerverschleiss» drückt auf Rechnung
Amateurfussball und Nachwuchsabteilungen des Vereines FC Wohlen 1902 wären von einem solchen Schritt nicht betroffen. Dass der FC Wohlen überhaupt mit einer Veräusserung des Profibetriebes «flirtet», habe mit der prekären finanziellen Situation zu tun, in welcher sich der Verein in jüngster Vergangenheit befand.
Unter anderen habe sich der «Trainerverschleiss» negativ auf die Rechnung ausgewirkt. Wohlen hat sich in den vergangenen zwei Saisons frühzeitig von drei Trainern getrennt (Livio Bordoli, Urs Schönenberger, Adrian Kunz).
An der letzten GV wurde ein Verlust von 130 000 Franken ausgewiesen. Das sei verkraftbar, «aber wir wollen nie in die Situation geraten, die Löhne nicht mehr bezahlen zu können, wie das in anderen Vereinen der Fall ist, weder jetzt noch in Zukunft», gibt Andreas Wyder unmissverständlich zu verstehen.
Sportliches Ziel: Ligaerhalt
Im sportlichen Bereich soll der Ligaerhalt zu einem möglichst frühen Zeitpunkt gesichert werden. Mit der Arbeit von Trainer David Sesa ist man in Wohlen soweit zufrieden. Es sei seine erste Stelle als Trainer bei einem Profiverein und entsprechend befinde er sich in einem Lernprozess. Andreas Wyder ist überzeugt, dass in der Rückrunde auch die Resultate stimmen werden.