Das wohl grösste Hindernis für einen Aufstieg in die Super-League ist das Stadion Niedermatten. Es erfüllt viele Voraussetzungen für die Teilnahme in der höchsten Liga nicht. So hat es zu wenige Sitzplätze im Stadion, die Flutlichtanlage entspricht nicht den Vorgaben und auch der Rasen hat keine Super-League-Qualität. Daneben gibt es im und um das Stadion einige Kleinigkeiten, die man im Falle eines Aufstiegs anpassen müsste.
Dennoch wäre ein Aufstieg wohl möglich, wenn die Swiss Football League (SFL) dem FC Wohlen eine Ausnahmebewilligung mit gewissen Auflagen bezüglich Stadion erteilt. Solche Auflagen dürften zwar einiges an Investitionen bedeuten, aber durchaus trag- und umsetzbar sein.
Im Hintergrund laufen Vorbereitungen für Aufstieg
Beim FC Wohlen scheint man sich darüber klar zu sein, dass ein Aufstieg ein realistisches Szenario wäre. Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungsarbeiten für das Beantragen der Lizenz. Auch wenn der Verein momentan noch nicht direkt bestätigt, dass man sich für die höchste Lizenz für die Super-League bewerben wird, so kann man angesichts des grossen Aufwandes – Wohlen Präsident Lucien Tschachtli spricht von Nachtschichten – wohl trotzdem davon ausgehen.
Die kürzlich getätigten Verstärkungen deuten ausserdem auch darauf hin, dass sich die Vereinsleitung intensiv mit dem Thema Aufstieg auseinandersetzt. So hat man im Winter Martin Rueda als Sportchef nach Wohlen geholt und das Spielerkader mit Routinier Alain Schulz, der aus Wohlen stammt, ergänzt. Beide Figuren wären dank ihrer Erfahrung bei einem Aufstieg sicher hilfreich.
Sportlich realistisches Ziel
Sportlich gesehen ist ein Aufstieg zudem sicherlich möglich. In der Vorrunde trat der FC Wohlen sehr überzeugend auf, war lange Zeit ohne Niederlage und ging auch als Tabellenerster in die Winterpause. Wohlen-Trainer Ciriaco Sforza betont auch immer wieder, dass man ein sehr gutes Kader habe, mit vielen jungen und hungrigen Spielern.
Zudem muss Wohlen keine grossen Ausfälle wegen verletzter Spieler verkraften. Zwar fehlt Mittelfeldspieler Kevin Pezzoni wegen einer Knieverletzung in den ersten Spielen, doch auf dieser Position hat Sforza durchaus Alternativen. Dass auch der Trainer selbst sehr gerne mit «seinem» Wohlen einen Aufstieg feiern würde, ist auch kein grosses Geheimnis.
Start geglückt
Vieles dürfte sich in der Rückrunde, vor allem zu Beginn, im Kopf entscheiden. Der FC Wohlen startet als Gejagter in die zweite Saisonhälfte, mit dieser Situation müssen die Spieler umgehen können. Sofern diese aber in den ersten drei bis vier Spielen gut gelingt, dann dürfte das Selbstvertrauen sofort wieder gross sein, und was die Wohler mit genug Selbstvertrauen zu leisten vermögen, das haben sie während der Vorrunde unter anderem auch beim beherzten Cup-Auftritt gegen den FC Basel demonstriert.
Das Auftaktspiel ausswärts gegen Wil war für Wohlen am Montag kein Problem. Der FC Wohlen siegte mit 2:0.