Wie immer um diese Zeit bietet das Aargauer Kunsthaus in Aarau im Rahmen der Jahresend-Ausstellung einheimischen Künstlern und Künstlerinnen eine Plattform. Bei der Ausstellung «Auswahl 15» sind 58 Aargauer Kunstschaffende mit 118 Arbeiten vertreten.
Das Interesse der kantonalen Kunstschaffenden für die «Auswahl»-Ausstellung war gross. 188 Künstlerinnen und Künstler bewarben sich für einen Platz, 58 wurden von einer Jury eingeladen. Die Kunstschaffenden bewerben sich mit ihrer Anmeldung jeweils gleichzeitig für einen Werkbeitrag des Aargauer Kuratoriums.
Die nun gezeigten Exponate sind sehr unterschiedlich: Von Bildern über Skulpturen bis zu Video-Installationen. Kurator Thomas Schmutz sieht trotzdem klare Trends bei den Eingaben, wie er gegenüber SRF ausführt: «Seit einigen Jahren gibt es sehr grosse, raumfüllende Exponate. In diesem Jahr spielt bei sehr vielen Arbeiten die Flüchtlingsproblematik eine Rolle.»
Kahler, mit Klang gefüllter Raum
Gastkünstler der «Auswahl 15» ist der 1974 geborene Video- und Klangkünstler Max Treier. Für die Ausstellung schuf er eigens die Klanginstallation «Raum E9/A». Dabei werden die Besucher eines Raumes von Sprechstimmen auf die sie umgebende Architektur aufmerksam gemacht.
Der Raum selber bleibt dabei optisch kahl: Nur die zwölf installierten Lautsprecher heben sich von den weissen Wänden ab. Akkustisch werden neben den gesprochenen Informationen auch diskrete Geräusche vermittelt. Klangkünstler Max Treier gilt laut Kunsthaus-Medientext als «experimenteller» Künstler, der in seiner Arbeit immer wieder «die Beziehung zwischen Mensch und Technik» thematisiere.
Für die Klanginstallation im Kunsthaus will Max Treier selber aber keine Interpretationshilfe leisten. «Es funktioniert, wenn sich die Leute dafür interessieren. Natürlich habe ich mir überlegt, was dahinter steckt. Aber das möchte ich nicht vorweg nehmen, weil ich damit meine Komposition ja wieder zunichte mache.»
Wer sich auf die Klang-Installation einlässt und sich dafür etwas Zeit und Ruhe gönnt, der hört sicherlich mehr, als man im ersten Moment wahrnimmt.