In Stein waren 220 Stimmberechtigte gegen die Fusion. 81 stimmten für das Zusammengehen mit Mumpf, Obermumpf und Schupfart. Laut Gemeindeammann Hansueli Bühler hatten die Nein-Stimmenden vor allem Bedenken über die finanzielle Situation der fusionierten Gemeinde.
Man hatte Angst, dass der grosse finanzielle Spielraum von Stein mehr als nur eingeengt werden würde.
Das Beschlussquorum von 314 Stimmen wurde in Stein nicht erreicht. Dies bedeutet, dass gegen das negative Abstimmungsergebnis innerhalb von 30 Tagen das Referendum ergriffen werden kann. Sollte dieses zustande kommen, werden die Stimmberechtigten in allen vier Dörfern am 22. November an der Urne erneut über den Zusammenschluss befinden. Gemeindeammann Hansueli Bühler hält ein Referndum allerdings für chancenlos.
Die drei kleineren Gemeinden Mumpf, Obermumpf und Schupfart stimmten der Fusion an ihren Gemeindeversammlungen klar zu. Jürg Müller, Ammann von Mumpf, ist enttäuscht: «Wir werden die Situation analysieren. Wir haben noch andere Möglichkeiten, mit anderen Gemeinden, zum Beispiel mit Wallbach.»
Grossgemeinde mit 6'500 Einwohnern geplant
Geplant war, dass auf den 1. Januar 2018 die neue politische Gemeinde Stein im Fricktal mit rund 6'500 Einwohnern entsteht. Die vier bisherigen Gemeinden wären zu Ortsteilen geworden und hätten ihre bisherigen Namen behalten. Alle Adressen und Postleitzahlen wären unverändert gebleiben.
Die neue Gemeinde könnte, falls die Fusion dennoch zu Stande kommt, mit einem Steuerfuss von 98 Prozent starten. Dieser wäre deutlich tiefer als in Mumpf (heute 122), Obermumpf (125) und Schupfart (119). Stein weist bereits heute einen Steuerfuss von 98 Prozent auf.
Der Kanton Aargau besteht derzeit aus 213 Gemeinden. Seit 1853 verringerte sich die Anzahl der Gemeinden um 27.