Die Stadt Grenchen und die Witi gehören zusammen. «Technologiestadt im Grünen» schreibt die Stadt über sich selber auf ihrer Homepage und rühmt die Witi und ihre vielfältige Schutzzone als Naherholungsgebiet.
Nur: die Stadt Grenchen und der Flugplatz gehören eben auch zusammen. Eine Mehrheit im Gemeinderat setzt sich deshalb auch für die Verlängerung der Piste ein, obwohl diese bis in die Schutzzone reichen würde. Kompliziertes Konfliktpotential, das nun eskaliert ist.
Naturschutz oder Pistenverlängerung - beides geht nicht
Der Verein «Für üsi Witi» setzt sich mehrheitlich ehrenamtlich für die Witischutzzone ein, organisiert unzählige Führungen und kümmert sich um den Infopavillion im Storchendorf Altreu, welcher jedes Jahr von 30‘000 Leuten besucht wird.
Alles wunderbar und eigentlich auch im Sinn der Stadt Grenchen, wäre der Verein nicht im September dem Komitee gegen die Osterweiterung des Flugplatzes beigetreten. Die Verantwortlichen des Vereins betonen zwar, dass sie das Komitee lediglich ideell und nicht finanziell unterstützen, der Mehrheit des Grenchner Gemeinderates geht dieses Engagement aber trotzdem zu weit.
Die grosse Mehrheit des Rates sorgt sich um die Grenchner Wirtschaft und setzt sich deshalb für eine Pistenverlängerung ein. Dass der Verein «Für üsi Witi» von der Stadt Geld bekommt und sich gleichzeitig gegen die Pistenverlängerung wehrt, ist für sie unmöglich.
Deshalb wurde der Jahresbeitrag von 5‘000 Franken nun im Budget fürs nächste Jahr gestrichen. Ein Antrag von GLP-Gemeinderätin Nicole Hirt, den Betrag im Budget zu belassen, wurde am Dienstagabend von der bürgerlichen Mehrheit im Gemeinderat abgelehnt.
Was macht jetzt die Repla?
Kritik am Engagement des Vereins «Für üsi Witi» im Komitee gegen die Pistenverlängerung gibt es auch von der Repla, in der 40 Gemeinden aus der Region organisiert sind. Die Repla entscheidet im November, ob sie dem Verein 20'000 Franken Jahresbeitrag streicht.
Verliert der Verein auch den Repla-Beitrag, geht es um seine Existenz. Allerdings hat es in der Repla mindestens soviele Befürworter wie Gegner in dieser Sache, der Ausgang der Abstimmung ist deshalb offen.