Zwei Kantone, zwei eigenständige Pensionskassen – und zwei ganz unterschiedliche Jahreslöhne der beiden Chefs. Ein Blick in die Kantone Aargau und Solothurn zeigt einen interessanten Unterschied.
Aargau: Guter Jahreslohn
Bis vor kurzem betrug der Jahreslohn von Reto Bachmann 178'500 Franken im Jahr. Künftig verdient der Direktor der Pensionskasse des Kantons Solothurn 205'000 Franken. Das entspricht einer Lohnerhöhung von knapp 27'000 Franken. Seine Kollegin im Aargau, Susanne Jäger, verdient hingegen deutlich mehr, nämlich rund 280'000 Franken im Jahr.
Das erklärte die Geschäftsführerin der Aargauischen Pensionskasse APK vor knapp zwei Jahren dem Konsumentenmagazin K-Tipp und bestätigte diese Summe nun gegenüber dem Regionaljournal erneut. Wie aber kommt dieser grosse Unterschied zustande?
Susanne Jäger ist sehr gut qualifiziert, deshalb arbeitet sie schon seit 15 Jahren bei uns.
Jäger stamme ursprünglich aus der Privatwirtschaft, erklärt Martin Sacher. Er ist der Präsident des APK-Vorstandes. Man habe Jäger abwerben wollen und da sei es klar, dass man ihr einen besseren Lohn anbieten müsse, so Sacher. Und: Im Laufe der Jahre sei ihr Lohn natürlich angestiegen.
Ja, dieser Lohn sei «angemessen und sicher auch gut», fügt Sacher an. Einen Vergleich mit den Löhnen in den Nachbarkantonen könne er jedoch nicht kommentieren, dafür kenne er die Sachverhalte zu wenig.
Wer verdient wo wie viel?
Zum Vergleich: Im Kanton Bern verdient der Direktor der ebenfalls eigenständigen Pensionskasse 240'000 Franken. Keine Angaben gibt es aus dem Kanton Basel Land. Der Grund: Die Pensionskasse ist – wegen ihrer Eigenständigkeit – nicht dem Personalrecht des Kantons unterstellt, heisst es auf Anfrage.
Abklärungen eines Aargauer Büros im Auftrag der Solothurner Pensionskasse hatten übrigens ergeben, dass das Durchschnittseinkommen eines Pensionskassen-Chefs zwischen 210'000 und 240'000 Franken beträgt. Als Quelle für diese Zahlen diente das Bundesamt für Statistik, heisst es auf Anfrage beim Aargauer Büro
Fazit: Im Vergleich verdient die Chefin im Aargau überdurchschnittlich gut, der Chef im Kanton Solothurn hingegen hat einen unterdurchschnittlichen Lohn. Und in beiden Kantonen verteidigen die jeweils zuständigen Gremien den Lohn als gerechtfertigt.