Die grosse Umstellung des Schulsystems von fünf auf sechs Jahre Primarschule war für alle Beteiligten, von den Schulleitungen über die Lehrpersonen bis zu den Gemeinden, eine grosse Herausforderung. «Es war eine Herkulesaufgabe», sagt der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.
Von den Lehrkräften wurde grosse Flexibilität gefordert, damit jede Person, sei es auf der Oberstufe oder neu auf der Primarstufe, eine Anstellung bekam. Die Schulleitungen mussten die entsprechenden Pensen und Anstellungsverhältnisse neu planen und die Gemeinden hatten für den nötigen Schulraum zu sorgen. Diese Umstellung sei dank grossem Engagement aller Beteiligten gut gelungen, wie kantonale Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) am Montag mitteilt.
Schule soll nun zur Ruhe kommen
Die Umstellung auf 6/3 ist nicht die einzige Änderung im Schulwesen. Nach dem klaren Ja zur Volksinitiative «Ja zur Mundart im Kindergarten» wird bereits ab diesem Schuljahr im Kindergarten grundsätzlich Mundart unterrichtet. Auch das erforderte einige Anpassungen im Lehrplan.
Mit Beginn des neuen Schuljahres gilt in den Primarschulen auch eine tiefere maximale Abteilungsgrösse. Diese beträgt neu 25 statt
28 Schüler. Die Bezirksschulen müssen dagegen mindestens sechs Abteilungen führen.
Die Volksschule Aargau hat somit grosse Änderungen hinter sich und muss diese nun konsolidieren, wie das BKS weiter schreibt. Dazu brauche es die nötige Zeit und Ruhe, weshalb die Regierung voerst keine weiteren Änderungen im Schulwesen will. Verschiedene geplante Änderungen und Neuorganisationen werden in der Folge vorerst aufgeschoben.
Die Volksschule müsse sich auch aus finanzpolitischen Gründen
konsolidieren, hiess es. Der Regierungsrat beschloss, keine Projekte anzugehen, deren Finanzierung nicht sichergestellt ist. Als Folge davon, wurde die Vorlage «Optimierung der Führungsstrukturen der Volksschule Aargau» sistiert und die Neuorganisation des Instrumentalunterrichts gestrichen.
Der Regierungsrat entschied zudem, den neuen Lehrplan 21 später einzuführen. Die geplante Einführung des einheitlichen Deutschschweizer Lehrplans wird vom Schuljahr 2017/2018 auf das Schuljahr 2020/2021 verschoben. Auch die Einführung von Frühfranzösisch wird an diesen Zeitplan angepasst.