Am späteren Dienstagnachmittag spitzte sich die Situation am Rhein im Kanton Aargau zu. Viel Niederschlag in der Ostschweiz führte dazu, dass kurz vor 17 Uhr die Rheinschifffahrt zwischen Rheinfelden und Basel wegen Hochwasser eingestellt wurde.
Weiter rheinaufwärts in Wallbach erwartete man gegen Mitternacht ebenfalls Hochwasser. Um eine Überschwemmung des Dorfes zu verhindern, wurden ab 17 Uhr mit Hochdruck 600 Meter mobile Hochwasser-Sperren, sogenannte Beaver-Elemente, verlegt. Bereits vor einem Jahr schützte sich Wallbach so vor dem Hochwasser.
Nur noch Gefahrenstufe 1
Um Mitternacht erreichte der Rhein dann den höchsten Pegel. Zu Überschwemmungen kam es jedoch ganz knapp nicht, wie René Müller vom kantonalen Führungsstab am Mittwochmorgen gegenüber Radio SRF erklärte. Trotzdem werde man die Situation weiter beobachten, so Müller. Entspannt sich die Lage weiter, werde man die Beaver-Elemente nach dem Mittag abbauen.
Inzwischen hat auch der Bund seine Einschätzung der Gefahr nach unten angepasst. Beim Rhein, aber auch bei allen anderen Flüssen in den Kantonen Aargau und Solothurn, besteht keine oder nur noch eine geringe Hochwassergefahr (Stufe 1 von 5).
Inzwischen fahren auch die Schiffe zwischen Rheinfelden und Basel wieder
Reuss hat Spitze wohl erreicht
Währenddessen entspannt sich die Situation an der Reuss. Am Dienstagvormittag hatte Urs Egloff hier vorsorglich Campingplätze und Kraftwerke informiert. Im Reusstal war die zweite von insgesamt fünf Gefahrenstufen erreicht, und von der Zentralschweiz her war viel Wasser unterwegs. Dies, weil der Vierwaltdstättersee voll war und die kleine Emme viel Wasser führte. Seit Dienstagmittag geht der Pegel der Reuss nun zurück.
An der kritischen Stelle in Unterwindisch waren am Dienstagmittag die mobilen Hochwasser-Elemente bereit gelegt worden. Im Ernstfall hätten sie innert zweier Stunden montiert werden können.
Entwarnung entlang der Aare in unserer Region
Entwarnung geben die Führungsstäbe der Kantone Aargau und Solothurn für die Aare, obwohl am Dienstagnachmittag im Berner Mattequartier Hochwasseralarm ausgelöst wurde, und obwohl auch die Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft bereits wieder den Betrieb zwischen Biel und Solothurn einstellen musste.
Der Kanton Bern habe vorgesorgt und den Pegel des Bielersees gesenkt. Nun könne man das Wasser in Nidau so regulieren, dass es in unserer Region kein Hochwasser geben sollte, sagt Diego Ochsner, Chef des kantonalen Führungsstaabs im Kanton Solothurn gegenüber Radio SRF. Man habe hier viel gelernt aus den Hochwassern in den Jahren 2005 und 2007.
Lage entspannt sich weiter
Nach einer relativ trockenen Nacht auf Donnerstag sinken die Pegel der Flüsse und Seen weiter. Einzig die Aare zwischen dem Bielersee und Solothurn ist noch in der Gefahrenstufe 2 eingeteilt. Dieser Abschnitt bleibt denn auch weiterhin für die Schiffart geschlossen.