«Asylbewerber gehören nicht in eine Villa!» Das sagt der 91-jährige Franz Marti in der Dienstagsausgabe des «Blick». Gemeint ist seine ehemalige Villa, die er für über eine Million Franken der Gemeinde verkauft hat. Mit dem Versprechen, dass dort keine Asylunterkunft entstehen würde. Nun ist das doch passiert. Eine Villa für Asylbewerber – das ist aber zu viel Luxus für Asylbewerber, meint Franz Marti.
Swimming-Pool ist nicht mehr zu gebrauchen
Von Luxus könne bei dieser Villa nicht die Rede sein, kontert die Gemeinde auf Anfrage des Regionaljournals Aargau Solothurn: Wer Wasser in den Pool laufen lässt, kann dabei zuschauen, wie das Wasser wieder abfliesst, erklärt der Gemeindeschreiber am Telefon. Der Pool ist – wie auch das gesamte Gebäude – in baufälligem Zustand, so die Gemeinde.
Doch – wo sollen Asylbewerber eigentlich hin? Wo ist der «richtige» Standort für sie? Seit der letzten Woche steht eine unterirdische Zivilschutzanlage in Biberist bereit für Asylbewerber. In den sozialen Medien wurde diese Behausung als «menschenunwürdig» bezeichnet, man könne so etwas niemandem 24 Stunden am Tag zumuten.
Widerstand praktisch überall
In Aarburg eröffnete der Kanton Aargau eine Asylunterkunft in einem Wohngebiet, in einem Mehrfamilienhaus. Auch das kam nicht gut an. In Aarburg formierte sich breiter Widerstand. Ähnliches passierte in Bettwil, Brugg, Egerkingen, Gerlafingen und weiteren Gemeinden in der Region. Es scheint, als sei es sehr schwierig, die richtige Behausung für Asylbewerber zu finden.
Oensingen hält derweil an seinem Plan fest: Rund 15 Personen werden in der alten Villa einziehen. Die Rede ist von syrischen Familien. Man habe bereits günstig Betten und Kühlschränke gekauft und im Gebäude bereit gestellt. Am 30. Juli sollen die Flüchtlinge einziehen – trotz Kritik des ehemaligen Eigentümers.
(Regionaljournal Aargau Solothurn 17:30 Uhr)