Seit Donnerstag dürfen in Grenchen offiziell Weltcup- und Weltmeisterschafts-Rennen ausgetragen werden. Der internationale Radsportverband UCI hat am Donnerstag die neue Rennbahn im Grenchner Velodrome abgenommen und für erstklassig befunden.
Riesige Halle für Profis und Breitensportler
Die 250 Meter lange Holzbahn ist das Herzstück des Velodromes, das zwischen dem Fussballstadion des FC Grenchen und der Leichtathletikanlage in der Sportzone von Grenchen auf einer Fläche von 8000 Quadratmetern realisiert worden ist.
Die Halle ist zudem als Kongress-, Messe- und Eventzentrum konzipiert. Im Mantelteil sind unter anderem Büros, ein Fitnessraum, 270 Mietboxen für Bahnvelos sowie ein Restaurant mit 14 Hotelzimmern für 30 Personen untergebracht.
Ausserdem befindet sich im Bahnrund eine Dreifachturnhalle, die von den Vereinen und dem Lehrlingsturnen der kantonalen Schulen genutzt wird.
Auf den Tribünen finden 2000 Personen Platz und im Innenraum sind weitere Sitzplätze für 2000 Personen vorhanden. Auch das entspricht den Anforderungen, um internationale Radsportveranstaltungen abhalten zu können.
Idee des Unternehmers Andy Rihs
Der Bau des Velodrome Suisse kostete 16,7 Millionen Franken. Errichtet wurde die Halle von einer speziell zu diesem Zweck gegründeten Stiftung. Hinter der Projektidee steht Unternehmer Andy Rihs, welchem unter anderem die Velofabrik BMC gehört. BMC ist direkt neben dem Velodrome in Grenchen beheimatet.
Rihs hat sich selber mit zwei Millionen Franken am Velodrome beteiligt. Mit dem gleichen Betrag haben zudem die Stadt Grenchen und der Sportfonds des Kantons Solothurn den Bau unterstützt. Im Weiteren wurde das Projekt vor allem auf privater Basis finanziert.
Im Interview mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn sieht Andy Rihs die Rennbahn als Kunstwerk: «Diese ellipsenförmige Bahn könnte man an der Biennale in Venedig ausstellen und würde den ersten Preis erhalten».
«Hier entstehen künftige Medaillengewinner»
Die Bedeutung für den Schweizer Radsport sei enorm, meint Rihs weiter. Er zeigt sich überzeugt, dass Schweizer Radsportler bereits an den olympischen Spielen 2016 bessere Resultate zeigen werden, weil sie in Grenchen beste Trainingsbedingungen hätten. «Das Velodrome ist die Geburtsstätte des neuen Schweizer Radsports, hier entstehen künftige Medaillengewinner.»
Genau so euphorisch wie Unternehmer Rihs spricht Grenchens Stadtpräsident Boris Banga über das Velodrome. «Grenchen wird zum Mekka des Radsports», freut sich Banga und rechnet mit 100‘000 Personen, welche wegen der neuen Sportstätte jedes Jahr nach Grenchen kommen werden.
Ausserdem sei das Velodrome noch lange nicht alles. «Es gibt eine BMX-Piste, es gibt eine Downhill-Piste, es gibt Mountainbike-Pisten…» zählt Banga im Regionaljournal weitere Pläne auf.
Von der Idee zur Eröffnung in nur drei Jahren
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Das Velodrome in Grenchen wurde in Rekordzeit errichtet. Von der Idee bis zur Eröffnung verstrichen lediglich drei Jahre. Nur gerade 15 Monate nachdem die Stadt Grenchen erstmals mit der Idee eines solchen Baus konfrontiert wurde, fuhren die Baumaschinen auf dem Gelände auf. Die Bauzeit betrug ein Jahr.
Nach der Eröffnung des Velodromes mit Stargästen am Freitagabend ist dann am Sonntag die Bevölkerung zur Eröffnungsfeier und zum Tag der offenen Tür in Grenchen eingeladen. Von 11 bis 16 Uhr kann das neue Radsport-Zentrum der Schweiz besichtigt werden.
(sda)