Das Theater Tuchlaube in Aarau hat das Projekt «First Steps» in Leben gerufen, um junge Aargauer Kunstschaffende in die heimischen Theater zu holen. «Im Kanton Aargau gibt es keine mittleren und grossen Bühnen», sagt Walter Küng vom Aargauer Kuratorium. Die jungen Künstler hätten in anderen Kantonen deshalb bessere Möglichkeiten.
Im Förderprogramm First Steps sind junge Theatergruppen zu Gast in der Tuchlaube und können während zwei Wochen neue Ideen suchen und ausprobieren. Anschliessend betreut die Tuchlaube die Gruppe bei der Produktion eines Stückes.
Erste Theatergruppe möchte weiter auf Aargauer Bühnen stehen
Die Theatergruppe «Frads» ist die erste Gruppe des Programms. Am Mittwochabend feierte ihr Stück «Wurzelzeit» Premiere. «Wir sind sehr zufrieden mit der ersten Aufführung. Insbesondere freut uns, dass das Publikum hauptsächlich aus jungen Leuten bestand», sagt Peter-Jakob Kelting, Leiter der Tuchlaube. Dies habe vermutlich damit zu tun, dass auch auf der Bühne junge Schauspieler stünden.
Eine der Schauspielerinnen ist Ruth Huber. Sie ist in Suhr aufgewachsen, hat in Bern unter anderem Theaterwissenschaften studiert und wohnt dort noch heute. Sie habe das Gefühl, dass unter den jungen Künstlern ein Kontaktnetz entstehe - auch wegen des Projekts First Steps. Sie könne sich gut vorstellen, auch nach dem Förderprogramm auf Aargauer Bühnen zu stehen.
Nachhaltigkeit des Förderprogramms ist unklar
Dieses Jahr sind drei bis vier weitere Produktionen von Theatergruppen im Rahmen von First Steps geplant. «Das Interesse an unserem Projekt steigt», so Tuchlaube-Leiter Peter-Jakob Kelting. Ob das Programm eine Zukunft habe, hänge aber auch von den finanziellen Mitteln ab.
Das Aargauer Kuratorium steuert für First Steps jährlichen 50'000 Franken bei und unterstützt auch die einzelnen Produktionen finanziell. Zudem zahlt die Tuchlaube einen Co-Produktionsbeitrag im Umfang von 15'000 Franke pro Theatergruppe. Kelting ist der Ansicht, dass sich die Investition in den Nachwuchs lohne. Ihm sei bewusst, dass das Risiko gross sei. Wie nachhaltig das Projekt sei, also ob die Aargauer Künstler tatsächlich in den Kanton zurück kehrten, könne man noch nicht sagen.