Patienten des Kantonsspitals Aarau kennen das Problem: Das Gelände des Spitals erstreckt sich über eine riesige Fläche. Kliniken, Bettenzimmer und Operationssäle sind auf insgesamt 49 verschiedene Häuser verteilt. Viele Patienten werden deshalb tagtäglich durch die «Katakomben» im Untergrund geschoben - von einem Haus zum anderen.
Das ist nicht nur für die Patienten mühsam, es ist auch ein Kostentreiber. Robert Rhiner, CEO des Kantonsspitals Aarau, will deshalb die Zahl der Gebäude reduzieren, die Leistungen in seinem Spital konzentrieren. Ein erster Schritt in diese Richtung sei nun gemacht, freute sich am Dienstagabend der Spitaldirektor.
Kürzere Wege für Patienten
«Es gab Patienten, die sich fast verlaufen haben. Und sie haben Zeit verloren. Auch, weil wir sie zum Teil an verschiedenen Tagen aufbieten mussten für Untersuchungen und Behandlungen. Jetzt geht alles zum gleichen Zeitpunkt und mit kürzeren Wegen», erklärt Robert Rhiner gegenüber Radio SRF anlässlich der Eröffnung des neuen Kopf- und Neurozentrums.
Im neuen Haus 60 an der Herzogstrasse und im erweiterten Haus 4 werden neu eine ganze Reihe von Disziplinen zentral untergebracht:
- Augenklinik
- Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen
- Hals- und Gesichtschirurgie
- Neurologie
- Neurochirurgie
- Neuroradiologie
- Hirntumorzentrum
- Zentrum für Verhaltensneurologie
- Logopädie
Grossraumbüros für Ärzteschaft
Was die Patienten freut, soll auch die Ärzte freuen: Sie profitieren künftig von einer besseren Zusammenarbeit. Und diese wird auch durch die Architektur aktiv gefördert: Als eines der ersten Spitäler der Schweiz führt das Kantonsspital Grossraumbüros für die Ärzte ein - nur die Chefärzte dürfen ihre Einzelbüros behalten.
Knapp 20 Millionen Franken hat das Kantonsspital Aarau in die Erweiterung des Haus 4 investiert. Für 14,6 Millionen Franken wurde das neue Haus 60 gebaut. Dieses Gebäude gehört aber der Frey Architekten Aarau und wird an das KSA vermietet.
Wir werden tatsächlich etwas sparen.
Die grossen Investitionen sollen sich längerfristig auszahlen, ist Robert Rhiner überzeugt. «Wir haben das berechnet und wir werden tatsächlich etwas sparen, weil die Logistik viel einfacher wird. Das Material muss geholt und gebracht werden, Patienten müssen geholt und gebracht werden. Mit den neuen Abläufen können wir einiges sparen.»