Die neue Notfallstation soll Kinder vom Neugeborenenalter bis 8-jährig aufnehmen. Es sind Kinder, welche zu Hause geschlagen werden, oder welche von ihren Eltern nicht mehr betreut werden können, zum Beispiel wegen eines Spitalaufenthalts oder eines Strafvollzugs.
In solchen Fällen platzieren zum Beispiel Familiengerichte die Kinder kurzfristig in der Notfallstation des Kinderheims. Auch Polizisten oder Spitäler können Kinder neu in der Notfallgruppe des Kinderheims einweisen. Andere Fälle, zum Beispiel Kinder welche nach dem Todesfall der Eltern nicht alleine sein können, kommen wie bisher auch in Pflegefamilien.
Im Kanton Aargau gab es bis jetzt keine solche Station für kleine Kinder. Sie mussten ausserkantonal untergebracht werden, unter anderem im Kanton Zürich. Hier füllt das Kinderheim Brugg eine Lücke. Es gibt im Kanton nun Angebote für Kinder von 0 bis 8 Jahren, und von 12 bis 18 Jahren. Es besteht also noch eine Lücke für diejenigen von der ersten Primarklasse bis 12 Jahre.
Psychologische Betreuung
Auf der Notfallstation «Sternschnuppe» des Kinderheims werden die Kinder von Fachpersonen betreut, unter anderem von Psychologen. Auch Kleinkinder-Fachpersonen sind vor Ort. Gearbeitet wird 365 Tage rund um die Uhr. Die neue Notfallgruppe hat 8 Plätze. Total arbeiten 10 Personen im Schichtbetrieb.
Personal finden nicht ganz einfach
«Die Personalsuche war intensiv, aber fast einfacher als bei regulären Wohngruppen», so Rolf von Moos, Gesamtleiter des Kinderheims Brugg. Die Betreuer und Fachleute arbeiten mit den Kindern während maximal 4 Monaten. «Danach muss man ganz schnell loslassen können», weiss von Moos. Ziel ist es, dem Kind und den Eltern so zu helfen, dass es für beide, möglichst innerhalb der Familie, eine Lösung gibt.
Bedarf beim Kanton erkannt
Der Kanton Aargau finanziert die neue Dienstleistung des Kinderheimes Brugg. Ein Tag in der Notfallgruppe kostet rund 600 Franken. Dies ist teuer im Vergleich zu anderen Heimplätzen. Grund dafür ist das viele Personal, welches für die Rundumbetreuung der Kinder nötig ist. «Der Bedarf ist vorhanden, ungefährt 20 bis 30 Fälle pro Jahr verzeichnen wir», sagte Christine Hänggi, Leiterin der Abteilung Sonderschulen und Heime beim Kanton. Und Hänggi betont: