Im laufenden Jahr macht der ganzen Artemis-Gruppe die Aufwertung des Frankens zu schaffen. Die Gruppe des Investors Michael Pieper hat über alles gesehen ein gutes Geschäftsjahr hinter sich. Sowohl der Umsatz (+3,6 Prozent auf 2,67 Milliarden Franken) wie der Betriebsgewinn (+24,5 Prozent auf 161,9 Millionen Franken) stiegen an. Nur beim Gewinn musste die Gruppe gegenüber dem Vorjahr ein Minus (-4,5 Prozent auf 178 Millionen Franken) hinnehmen, was jedoch lediglich die Folge eines durch einen Sondereffekt überhöhten Gewinns im Vorjahr ist.
Der Küchensysteme und -geräte Hersteller Franke, der für rund 80 Prozent aller Erlöse der Artemis-Gruppe verantwortlich ist, konnte beim Umsatz und Gewinn 2014 zulegen. Das war nicht selbstverständlich, wie Franke-Chef Alexander Zschokke an einer Medienkonferenz erklärte. Denn das Geschäft mit Armaturen, Küchengeräten und Küchenausstattungen lief im letzten Jahr nicht nur rund.
Rückschlag in den USA wegen McDonalds
So hat Franke unter anderem in den USA unter den Problemen der Fastfoodkette McDonalds gelitten, der Franke die gesamte Küchenausstattungen der Filialen liefert. Ebenfalls einen drastischen Rückgang musste das Unternehmen in China hinnehmen, weil die Zentralregierung die Vergabe von Baukrediten einschränkte.
Demgegenüber halfen sinkende Preise für Nickel und Erdöl und vor allem eine nach wie vor hohe Nachfrage dem Industrieunternehmen. Besonders stark gefragt waren 2014 die Kaffemaschinen von Franke. Das Unternehmen produziert Kaffeeautomaten für Gastronomieunternehmen. Neu führt Franke aber auch Kapselmaschinen, die für den Einsatz in Büros konzipiert sind.
Starker Franken setzt Franke zu
Franke kehrte 2014 aber auch dank eines Kostensenkungsprogramm auf den Wachstumspfad zurück. Dieses wurde im ersten Quartal 2015 noch ausgeweitet, weil die Gruppe auf die starke Aufwertung des Frankens reagieren musste. Der Umsatz von Franke hat sich im ersten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahr um 13,4 Prozent reduziert.
Personalabbau bei Franke und KWC geplant
Geplant sind vor allem Massnahmen zur Steigerung der Effizienz. Es wird aber auch Produktionskapazität ins Ausland verlagert. Dabei wird zwar kein Werk in der Schweiz geschlossen, jedoch Personal abgebaut, wobei dieser Abbau laut Zschokke so klein wie möglich gehalten werde. «Ganz ohne Entlassungen wird es aber nicht gehen», sagte er.
Davon betroffen ist vor allem der Armaturenhersteller KWC. Insgesamt fallen bei Franke ein Viertel aller Personalkosten in der Schweiz an. Der inländische Anteil am Umsatz beträgt 16 Prozent. Trotz diesem starken Gegenwind zeigten sich Zschokke und Pieper für das laufende Jahr optimistisch.
Für die Industrieunternehmen von Artemis sind laut Pieper die Marktbedingungen nach wie vor günstig. «Wir betrachten die derzeitigen Probleme auch als Chance, noch effizienter zu werden», sagte Zschokke.