Die Sparvorschläge der Aargauer Regierung wurden an der Delegiertenversammlung des Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrer-Verbands ALV heftig kritisiert. Die Regierung hat unter anderem vorgeschlagen, Deutsch als Fremdsprache und Wahlfächer zu reduzieren und die Einschulungsklassen abzuschaffen.
Qualitätsverlust befüchtet
Die Vorschläge wurden am Mittwoch als konzeptlos bezeichnet. «Hauptsache es kostet weniger», sagte ein Lehrer gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Andere befürchten eine Überforderung der Lehrpersonen und einen Qualitätsverlust.
Heftig kritisiert wurde insbesondere, dass mehrere der Vorschläge die schwächeren Schülerinnen und Schüler betreffen. «Dies ist unethisch und teuer. Langfristig kosten solche Kinder den Staat mehr», meinte Niklaus Stöckli, Präsident des ALV.
Aargau als «Aldi-Kanton»
Die neu gewählte Präsidentin des ALV, Elisabeth Abbassi bezeichnete den Aargau als «Aldi-Kanton». Es mache wenig Sinn, wenn der sparsamste aller Kantone noch weiter spare, meinte sie.
Die rund 120 Delegierten des ALV beschlossen, sich gegen die Sparvorschläge zu wehren. Sie verlangen vom Kanton «eine Leistungsanalyse, die tatsächlich zu mehr Effizienz, aber nicht zu einem Leistungs- und Qualitätsabbau bei der Bildung führt».
In einem ersten Schritt arbeitet der ALV eigene Vorschläge aus. Im November sollen diese vorgestellt werden.