Beim Austausch der Reaktordeckels im Block 1 des AKW Beznau ist nur eine äusserst geringe Menge an zusätzlicher Radioaktivität an die Umwelt abgegeben worden. Der Schutz von Mensch und Umwelt ist gemäss der Aufsichtsbehörde Ensi stets gewährleistet gewesen.
«Operation am offenen Herzen»
Der Austausch des 52 Tonnen schweren Reaktordeckels war quasi eine Operation am offenen Herzen. Für diese Arbeiten wurde eine temporäre Öffnung ins Containment geschnitten. Durch diese Öffnung wurde nicht nur der neue Deckel hineingebracht, sondern auch der alte Deckel hinaus transportiert.
Der bisherige Deckel wurde während des über 40-jährigen Betriebs kontaminiert und gibt Radioaktivität ab. Für den Transport und die Lagerung im AKW-eigenen Zwischenlager in einem angrenzenden Gebäude wurde der Deckel verpackt. Für die Dauer des Transports wurde der Zugang zur Beznau-Insel gesperrt.
Das Ensi habe sich mit verschiedenen Messungen davon überzeugt, dass sowohl auf der Beznau-Insel als auch auf dem Festland während den Arbeiten die Ortsdosisleistung stets so gering war, dass kein signifikanter Unterschied zur normalen Untergrundstrahlung feststellbar war. Dies teilte das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat am Dienstag mit.
Der Deckel passte zuerst nicht
Der Austausch der Deckel war im Frühling dieses Jahres abgewickelt worden. Dabei kam es zu einer Verzögerung. Der neue, 50 Millionen Franken teure Deckel konnte vorerst nicht aufgesetzt werden, weil Führungsstange und Umfassungsrohr nicht aufeinander passten. Die Differenz betrug allerdings nur wenige Millimeter.
Die neuen Deckel waren in Japan geschmiedet und in Spanien gefertigt worden. Der Durchmesser beträgt vier Meter und die Höhe zwei Meter. Die Deckel haben mehrere Durchlässe für Einschübe wie die Steuereinrichtungen des Reaktors.