Ende Januar 2015 schränkte die Nagra die Zahl der möglichen Standorte für ein Tiefenlager auf zwei ein: «Jura Ost» am Bözberg im Kanton Aargau und «Zürich Nordost». Nun will die Nagra diese beiden Standorte genauer untersuchen. Ab dem kommenden Winter sind seismische Untersuchungen geplant.
Hierbei wird die Ausbreitung von Vibrationen im Untergrund gemessen. Die Vibrationen werden durch sogenannte Vibrationsfahrzeuge ausgelöst. In schlecht zugänglichen Gebieten wird eine geringe Menge Sprengstoff in einem 2 bis 10 Meter tiefen Bohrloch platziert und zur Detonation gebracht.
Landschäden sollen entschädigt werden
Rund 200 Bauern in fast 20 Gemeinden könnten von diesen Messungen betroffen sein, sagt Ralf Bucher vom Bauernverband Aargau.
Der Bauernverband hat diese Bauern deshalb zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Der Verband will den Bauern zum Beispiel aufzeigen, wie sie bei allfälligen Landschäden Schadenersatz einfordern können. An der Versammlung wird auch die Nagra präsent sein.
Ralf Bucher geht aber noch weiter. Er glaubt, dass sich die Bauern sogar ganz gegen seismische Messungen auf ihren Feldern wehren könnten: Die Nagra werde die seismischen Untersuchungen «nicht mit der Brechstange erzwingen wollen», sagt Bucher.
Generelle Verunsicherung
Die Verunsicherung der Bauern betrifft aber nicht nur die seismischen Messungen, welche gemäss Nagra im Winter starten sollen, sondern auch das Tiefenlager generell.
Erdwissenschaftliche Untersuchungen
«Was passiert wenn man ein Produkt aus einer Region, welche negativ in den Schlagzeilen ist, nicht mehr verkaufen kann?» Das sei eine Frage, die viele Bauern beschäftige, sagt Ralf Bucher. Die Informations-Veranstaltung am Donnerstagabend soll hierzu Antworten liefern.