- Im Januar 2015 hatte die Nagra ihre technisch-wissenschaftliche Dokumentation zur Standortfrage eines Tiefenlagers eingereicht. Sie schlug vor, die Standortgebiete Jura Ost und Zürich Nordost vertieft zu untersuchen - dafür die Gebiete Südranden, Nördlich Lägern, Jura-Südfuss und Wellenberg zurückzustellen.
- Im September 2015 forderte das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat Ensi zusätzliche Analyen. Gemäss Ensi sollte die Nagra belegen, ob die grosse Tiefe eines Lagers Nachteile nach sich zieht. Dies ist vor allem im Hinblick auf Nördlich Lägern relevant, da für ein Tiefenlager in diesem Gebiete tiefer gegraben werden müsste.
Aus Sicht der Nagra kann jetzt aber die im Januar 2015 eingereichte Bewertung bestätigt werden: Ein Tiefenlager für hochaktive Abfälle sollte im Opalinuston, wenn es nicht nötig ist, nicht tiefer als 700 Meter gebaut werden - ein Tiefenlager für schwach- und mittelaktive Abfälle nicht tiefer als 600 Meter. Somit ist ein Tiefenlager im Gebiet Nördlich Lägern für die Nagra weiterhin keine Option.
Trotz Zweifel Sondierbohrungen beantragt
Das Ensi wird nun bis im Frühling 2017 die zusätzlichen Unterlagen prüfen und ein Gutachten vorlegen. Anschliessend werden die Kommission für nukleare Sicherheit KNS sowie der Ausschuss der Kantone AdK ihre Stellungnahmen abgeben.
Ob das Ensi in seiner Gesamtbeurteilung unsere Einschätzung teilen wird, ist heute nicht absehbar.
Die Nagra bleibt derweil nicht untätig: Sie werde die Nagra, um weitere zeitliche Verzögerungen zu vermeiden, ab Herbst 2016 auch im Gebiet Nördlich Lägern 3D-seismische Messungen durchführen und Gesuche für Sondierbohrungen ausarbeiten.