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Aargau Solothurn Oper Schenkenberg: Die letzten Takte vor dem Start

In Schinznach laufen die letzten Vorbereitungen zur Première von «Il Trovatore». Die Freiluft-Veranstaltung im Gartencenter Zulauf ist eine logistische Meisterleistung. Nicht nur für die Oper-Veranstalter, sondern auch für das Gartencenter.

Eine riesige Konstruktion aus Stahl und Holz steht zwischen den Gewächshäusern des Gartencenters Zulauf. 53 Lastwagen haben das Konstrukt nach Schinznach transportiert. Heerscharen von Musikern, Sängerinnen, Technikern und weiteren Helferinnen und Helfern erwarten bis Ende Monat täglich 1700 Besucherinnen und Besucher.

Tagsüber aber läuft der Betrieb im Gartencenter normal weiter: Kundinnen und Kunden kaufen Blumen und Sträucher. Nicht immer ist es einfach, die beiden Aktivitäten aneinander vorbei zu bringen. «Wir haben zum Beispiel ein permanentes Parkplatz-Problem», erklärt Platzchef Roger Hauenstein.

Das Team des Gartencenters steht trotz der Einschränkungen im Betrieb hinter der Grossveranstaltung: Chef Johannes Zulauf sitzt selber im Vorstand der Oper Schenkenberg und wirkt als Finanz- und Personalchef mit.

Tausendsassa Peter Bernhard

Noch mehr Ämter kumulieren sich bei Peter Bernhard: Der Gründer, Intendant und künstlerische Leiter spielt zugleich eine der Hauptrollen. Einige Stunden vor seinem grossen Auftritt an der Première hat sich Bernhard deshalb komplett zurückgezogen. «Ich beantworte im Moment keine Telefon-Anrufe», erklärt Bernhard in seinem letzten Interview vor der Première.

Jedes Detail muss stimmen

Das 64-köpfige Orchester, die Solisten und Techniker sind selbstverständlich professionell in ihren Gebieten tätig. Zum Gelingen des Anlasses tragen aber auch um die 200 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Laien bei. Sie übernehmen Statisten-Rollen auf der Bühne oder helfen am Empfang.

Einer der viel beschäftigtsten Laien dürfte Requisiteur Jürgen Hofmann sein. Der pensionierte Zahnarzt sorgt dafür, dass auch die kleinsten Details auf der Bühne die Illusion der 20er-Jahre in den USA unterstützen: Mit (Imitations-)Waffen, Theatergeld, Whiskey (aus Wasser und Cola gemischt) und sogar einem Chevrolet-Oldtimer werden die Sängerinnen und Schauspieler auf der Bühne ausgerüstet, um den Mafiakrieg der 20er-Jahre nachzuspielen.

«Die Menschen sitzen sehr dicht an der Bühne. Deshalb muss jedes Detail stimmen», erklärt der Requisiteur, der diesen Job zum ersten Mal macht. Sogar einzelne Zigarettenschachteln mussten deshalb in mühsamer Handarbeit im Look der 20er-Jahre rekonstruiert werden.

Die Küche arbeitet unter Hochdruck

Logistisch reibungslos klappen soll am Premièrenabend auch die Gastronomie: Die Premièrengäste werden in zwei verschiedenen Restaurants kulinarisch verwöhnt. Allein für die VIP-Gäste werden knapp 300 Menus gekocht und serviert. Ein 3-Gang-Menu wohl verstanden, serviert innerhalb von zwei Stunden. Denn pünktlich um 20 Uhr sollen schliesslich alle Gäste in der Arena sitzen. Wenn Verdis Werk in der Inszenierung der Oper Schenkenberg beginnt.

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