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Aargau Solothurn Plan B für «Schloss Bad Zurzach»: 43 Wohnungen im Park

Die Antonie Deusser Stiftung will in Bad Zurzach eine neue Wohnüberbauung erstellen. Die Fabrikanten-Villa Himmelrych soll ebenfalls in ein Wohnhaus umgebaut werden. Die Stiftung braucht Geld, um den Unterhalt der Parkanlage zu finanzieren. Die Pläne dürften aber Widerstand auslösen.

Seit Jahren ist der Grundbesitz in Bad Zurzach der Antonie Deusser Stiftung ein Klotz am Bein: Die Stiftung hat eigentlech den Auftrag, den deutschen Maler August Deusser bekannt zu machen, seine Werke in Museen in aller Welt zu präsentieren. Der Immobilienbesitz in Bad Zurzach allerdings kostete die Stiftung in den vergangenen Jahren ziemlich viel Geld: 150'000 Franken waren für den Unterhalt von Park und Schloss jährlich nötig.

Alle Pläne bisher sind gescheitert, die Gebäude und den Park in Bad Zurzach loszuwerden. Bis Ende 2013 hätte ein Makler die Anlage für knapp 20 Millionen Franken verkaufen sollen. Doch einen Käufer fand man nicht. Am Freitag präsentierte die Stiftung deshalb ihren Plan B: Sie will selber fast 20 Millionen Franken investieren.

Exklusive Mietwohnungen im «Schloss»

Geplant ist die Sanierung der alten Fabrikantenvilla, die früher als Museum mit Cafeteria genutzt worden war. Drei exklusive Wohnungen sollen entstehen, die künftigen «Schlossherren» müssten einen Mietzins von zirka 5000 Franken pro Monat entrichten. Dafür gibt es 300 Quadratmeter denkmalgeschützer Jugendstil.

Audio
Plan B für Schloss Bad Zurzach (10.01.2014)
01:42 min
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Zusätzlich plant die Stiftung den Abriss bestehender Wohnbauten in der Nähe. An ihre Stelle sollen vier Mehrfamlienhäuser kommen mit insgesamt 40 Wohnungen, dazu eine Tiefgarage. Die Wohnüberbauung «Wohnen im Park» richtet sich an Normalverdiener, geplant sind Wohnungen von 2,5 bis 5,5 Zimmern.

«Wir müssen eine gewisse Rendite haben, damit wir unseren Stiftungszweck erfüllen können», begründet Stiftungsratspräsident Marco Bottani den Entscheid für die Umnutzung des heute leerstehenden Schlosses mitsamt Park. Gemeinde, Denkmalpflege und Kantonsarchäologie seien in die Planung einbezogen worden, betont Marco Bottani.

Park soll öffentlich zugänglich bleiben

Trotzdem muss die Stiftung mit Widerstand rechnen: Die Parkanlage wird in Bad Zurzach als Naherholungsgebiet geschätzt. Zumindest teilweise dürfte sie nun für die Öffentlichkeit gesperrt werden. Viele Zurzacher wünschen sich auch Cafeteria und/oder Museum in der Villa zurück. Der zuständige Architekt Walter Tschudin beruhigt gegenüber Radio SRF: «Der Park bleibe weitgehend zugänglich, auch ein gastronomisches Angebot wäre möglich.» Allerdings nicht mehr in der Villa.

«Es gibt noch Platz im Park. Allerdings müssen wir dort die neue Bau- und Nutzungsordnung der Gemeinde abwarten. Dann können wir mit der Gemeinde zusammen den Park so planen, dass die öffentlichen Ansprüche erfüllt werden können», so Walter Tschudin.

Ehrgeiziges Ziel: Baubeginn 2015

Das Baugesuch für die neuen Wohnungen in der Villa wurde bereits im Sommer 2013 eingereicht. Aktuell werden einige Einsprachen dagegen behandelt. Das Baugesuch für die neue Wohnüberbauung ist in diesen Tagen bei der Gemeinde eingegangen, die Profile werden am Montag gestellt. Architekt und Stiftung hoffen, dass sie 2015 mit den Bauarbeiten starten können.

Allerdings: Einsprachen sind wahrscheinlich und auch der Stiftungsrat muss den notwendigen Investitionen noch zustimmen. Zudem wird sich auch die Kantonsarchäologie nach einer Baubewilligung noch einschalten: Sie will vor und während den Bauarbeiten Grabungen durchführen, weil unter Villa und Park auch Überreste eines römischen Kastells liegen sollen.

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