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Bild 1 von 8. Seit dem 8. Januar 1916 donnern Züge durch den Hauenstein-Basistunnel zwischen Olten und Tecknau. Heute sind es über 400 Züge pro Tag. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 8. Auf Solothurner Seite beginnt der Hauenstein-Basistunnel kurz nach dem Bahnhof Olten, gleich nach der Aarebrücke. Der 8134 Meter lange Tunnel gehört zu den am stärksten befahrenen Strecken im SBB-Netz. Links ist die alte Hauenstein-Linie ersichtlich. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 8. Der alte Hauensteintunnel (links) zwischen Trimbach und Läufelfingen wurde 1858 eröffnet und war der erste Jura-Durchstich der Bahn überhaupt. Wegen der starken Steigung konnten Güterzüge die Strecke nur mit zusätzlichen Lokomotiven bewältigen. Deshalb, und wegen des zunehmenden Zugverkehrs, wurde 1912 der Hauenstein-Basistunnel (rechts) gebaut. Bildquelle: Swisstopo.
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Bild 4 von 8. Als 1912 mit dem Bau des Hauenstein-Basistunnels (hier das Südportal bei Trimbach) begonnen wurde, waren die allermeisten Arbeiter Italiener. Als 1914 der 1. Weltkrieg ausbrach, mussten diese in ihre Heimat zurückkehren. Unter anderem haben dann Schweizer Soldaten den Tunnel fertig gebaut. Bildquelle: Friedrich Aeschbacher / Historisches Museum Olten.
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Bild 5 von 8. 18 Monate früher als geplant, glückte am 10. Juli 1914 der Durchschlag. Die Arbeiter, die sich von Tecknau aus durch den Berg kämpften, konnten ihren Kollegen, die von Trimbach her bohrten, die Hand reichen. Bildquelle: Friedrich Aeschbacher / Historisches Museum Olten.
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Bild 6 von 8. Vom Trimbacher Baustellendorf für die 3000 Arbeiter und ihre Familien ist nichts mehr zu sehen. Geblieben ist einzig diese Maschinenhalle neben dem Tunnelportal. Hier befanden sich die Pumpen, die den Tunnel während des Baus mit Frischluft versorgten. Zudem wurde hier die Druckluft für die Bau-Lokomotiven erzeugt, die ohne Dampf fahren mussten. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 8. Urs Ramseier wohnt seit 40 Jahren in Trimbach. 20 Jahre lang war er Präsident des Kulturvereins Forum. Der Hobby-Historiker hat mehrere Bücher zur Trimbacher Geschichte publiziert, unter anderem auch zum Hauenstein-Basistunnel. An der alten Hauenstein-Linie hat er einen Bahnlehrpfad eingerichtet. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 8. Das Buch von Urs Ramseier kann bei der Gemeindeverwaltung Trimbach bezogen werden. Bildquelle: SRF.
Als wäre nichts geschehen wurde am 8. Januar 1916 der Betrieb des Hauenstein-Basistunnels aufgenommen. Nach vier Jahren Bauzeit verkehrte einfach der erste Zug gemäss Fahrplan. Es gab keine Sonderfahrt und kein Fest.
Die Eröffnung fiel mitten in den 1. Weltkrieg, erklärt der Trimbacher Hobby-Historiker Urs Ramseier. Deshalb sei auf ein Fest verzichtet worden. Wer hätte auch feiern sollen? Die meisten Männer waren im Militärdienst.
Ausstellung im Historischen Museum Olten
Die alte Hauenstein-Strecke war zu steil
Ein wichtiger Tag war es trotzdem. Der neue Tunnel zwischen Trimbach und Tecknau brachte grosse Erleichterungen für den Nord-Süd-Bahnverkehr in der Schweiz. Bis 1916 mussten die Züge durch den alten Hauenstein-Tunnel zwischen Trimbach und Läufelfingen fahren. Dieser war 1858 als erster Jura-Durchstich der Bahn überhaupt in Betrieb gegangen.
Die Strecke durch den alten Hauenstein-Tunnel weist jedoch Steigungen ähnlich jenen der Gotthardlinie auf. Als die Züge immer länger und schwerer wurden, machte das den Betrieb umständlich. Den Güterzügen mussten zusätzliche Vorspann- und Schiebelokomotiven angehängt werden, erklärt Ramseier. Mit dem neuen Hauenstein-Basistunnel wurden diese Rangiermanöver überflüssig.
Die Generaldirektion der SBB hatte 1907 unter anderem damit für den neuen Tunnel geworben, dass «die namhafte Kürzung der Fahrzeiten der Linie Olten-Basel wichtige Verbesserungen des Fahrplans ermöglichen und die Konkurrenzfähigkeit der Gotthardroute gegenüber ausländischen Konkurrenzrouten in bedeutendem Masse heben wird».
Die vielen Italiener
Der Bau des Tunnels hatte noch vor dem 1. Weltkrieg begonnen. Der Spatenstich fand am 31. Janur 1912 statt. Für die Gemeinden an den Tunnelenden, Trimbach im Süden und Tecknau im Norden, brachte er einige Veränderungen mit sich.
Für die tausenden Arbeiter entstand in Trimbach das Barackendorf «Tripolis». Bis zu 3000 Italiener und ihre Familien wohnten dort – mehr als Trimbach seinerzeit Einwohner hatte.
Mord im «Tripolis»
Die Einheimischen waren fasziniert von der Kultur der Ausländer, weiss Lokal-Historiker Urs Ramseier. Die Restaurants und Bars im Barackendorf seien vor allem am Wochenende regelrecht von Schweizern überschwemmt worden.
Andererseits hätten das südländische Temperament der Arbeiter und der Alkohol zu vielen Streitereien, Schiessereien und gar einem Mord in der Baracken-Siedlung geführt. Die Gemeinde Trimbach habe ein Schusswaffenverbot aussprechen müssen.