Angeklagt ist der Mann auch wegen mehrfacher Gefährdung des Lebens und mehrfacher Pornografie, wie die Aargauer Staatsanwaltschaft am Montag mitteilt. Den Strafantrag wird die Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach an der Hauptverhandlung am Bezirksgericht Brugg stellen.
Die Anklage wirft dem Beschuldigten vor, zwischen November 2010 und Dezember 2013 insgesamt sieben Frauen, einige von ihnen mehrmals, zuerst mit einem Beruhigungsmittel oder K.O.-Tropfen betäubt und danach sexuell missbraucht zu haben.
Er setzte gemäss Anklage auch Gewalt gegen die Frauen ein. Sechs der sieben Übergriffe hatte der Beschuldigte mit einer Videokamera festgehalten. Den meisten Opfern habe der Beschuldigte vor den sexuellen Übergriffen das Beruhigungsmittel Rohypnol verabreicht, zum Teil in lebensbedrohlich hoher Dosierung
Der Schweizer bestreitet die von ihm gefilmten sexuellen Handlungen nicht. Er macht gemäss Staatsanwaltschaft jedoch geltend, die Frauen hätten gewusst, was sie eingenommen hätten und seien mit den sexuellen Handlungen einverstanden gewesen. Der Mann befindet sich seit Juni 2015 im vorzeitigen Strafvollzug.
Wasserschaden bei Hanfanlage
Auf die Spur der Sexualdelikte waren die Ermittlungsbehörden im März 2014 zufällig gestossen. In Lagerräumen im Bezirk Brugg, wo der Beschuldigte eine Hanfplantage betrieb, war es zu einem Wasserschaden gekommen.
Bei den anschliessend von der Staatsanwaltschaft angeordneten Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit dem Anbau und Handel von Marihuana stellte die Kantonspolizei umfangreiches Videomaterial sicher. Auf dem Videomaterial hatte der Schweizer die sexuellen Übergriffe dokumentiert.