Kurz nach 14 Uhr am Freitagnachmittag; nach dem Warnsignal des Sprengmeisters ein lauter Knall – sechs Sekunden später ein Zweiter. Zuerst fällt der ehemalige Lift-Turm wie ein gefällter Baum zur Seite – dann ereilt das Hackschnitzel-Silo dasselbe Schicksal.
26 Kilogramm Sprengstoff, verteilt auf 119 Bohrlöcher, machen im Attisholz ein Stück Industriegeschichte dem Erdboden gleich. «Es hat alles wie geplant geklappt», sagt der sichtlich zufriedene Sprengmeister Walter Weber, als sich der Staub gelegt hat.
Wir haben der Firma Biogen ein sogenanntes ‹Green Field› versprochen.
Mit dem Pharmakonzern Biogen konnte der Kanton Solothurn einen lukrativen Investor nach Luterbach holen. Ende Juni wurde diese Neuansiedlung bekannt gegeben. Biogen hat auf dem Südteil des ehemaligen Industrieareals 22 Hektar Land gekauft und will dort eine Milliarde Franken investieren. Gegen 400 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.
Total werden vier Gebäude zurückgebaut
Vor dem Spatenstich im Dezember hat der Kanton jedoch noch einiges zu tun. Die durch die Firma Borregaard entstandenen Holzschnitzel-Mulden müssen noch zurückgebaut werden. Die Holzschnitzel werden entsorgt. Dann werden die Löcher mit dem natürlichen Untergrund, also mit Kies, aufgefüllt.
Zudem werden rund 1,5 Kilometer Eisenbahngeleise verlegt. Sogenannte Stammgeleise für Firmen, die ebenfalls auf dem ehemaligen Attisholz-Areal zu Hause sind. In Absprache mit dem Berner Energiekonzern BKW wird eine Hochspannungsleitung in den Boden verlegt.
Insgesamt baut der Kanton vier Gebäude zurück. Diese waren teilweise vermietet. «Die Mieter haben zum Glück sehr positiv reagiert. Wir konnten für fast alle eine neue Lösung finden», erklärt Guido Keune erleichtert. Einige davon sind nun auf dem Nord-Areal des ehemaligen Attisholz. Der Rückbau sollte bis im Herbst abgeschlossen sein. Biogen will im Dezember mit dem Neubau beginnen.