Die Belegschaft protestiere gegen die «unhaltbaren Arbeitsbedingungen», teilte die Unia Region Aargau mit. Die Gewerkschaft unterstützt die Streikenden. Die Angestellten forderten mehr Personal, existenzsichernde Löhne und generell mehr Respekt.
Die Angestellten hätten die Gewerkschaft beauftragt, Gespräche mit der Spar-Geschäftsleitung zu führen. Immer mehr Arbeit bei immer weniger Personal zwinge die Angestellten zur Leistung von vielen Überstunden, hiess es bei der Unia. Gleichzeitig seien die Löhne mit 3600 Franken für eine Vollzeitstelle sehr tief.
Die Geschäftsleitung habe bei einer Gesprächsrunde vergangene Woche erklärt, sie sei nicht bereit, über mehr Personal und Löhne zu verhandeln.
Spar wehrt sich und reicht Strafanzeige ein
Die Spar Gruppe Schweiz hat die Vorwürfe in einer Stellungnahme als «unhaltbar» zurückgewiesen. Die Löhne und die Jahresarbeitszeit der Angestellten seien im landesüblichen Rahmen. Für Sonntagsarbeit betrage der Zuschlag 50 Prozent.
Gemäss Spar sind im Tankstellenshop 21 Mitarbeitende beschäftigt, davon 13 Personen in Teilzeit. Die Ertragslage des Shops sei eher im unteren Durchschnittsbereich anzusiedeln. Die Arbeitseinsatzpläne würden wie branchenüblich jeweils zwei Wochen im Voraus festgelegt.
Der Streik ist nach Ansicht von SPAR widerrechtlich. Das Unternehmen reichte Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Nötigung und Hausfriedensbruchs sowie wegen eventueller Sachbeschädigung ein. Der Zugang zum Geschäft sei allen Kunden und nicht-streikenden Mitarbeitern sowie der Geschäftsleitung verwehrt geworden.
Wie SPAR weiter mitteilte, soll der Tankstellenshop per 5. Juli an eine Privatperson verkauft werden. Der Vertrag soll noch diese Woche unterzeichnet werden. Der neue Inhaber habe bei den Verhandlungen zugesichert, sämtliche Mitarbeitende zu den gleichen Konditionen weiterzubeschäftigen. Die Unia sei darüber informiert
worden.