Es herrscht dicke Luft in Hägendorf. So dick, dass über ein Dutzend Eltern einen offenen Brief geschrieben haben an Bildungsdirektor Remo Ankli. Darin fordern sie, dass die Ergebnisse der externen Schulevaluation publik werden.
Die Eltern befürchten, dass einiges schief läuft in der Hägendorfer Schule, und dass der Gemeinderat die Missstände unter den Teppich kehren möchte. Dies berichtet am Dienstag die «Solothurner Zeitung».
Solothurner Regierung ist für Transparenz, aber...
Tatsächlich ist es unüblich, dass eine Gemeinde den Schulbericht geheim hält. Das bestätigt Bildungsdirektor Remo Ankli gegenüber Radio SRF. Ihm sei kein anderer Fall neben Hägendorf bekannt. «Bis jetzt sind diese Berichte immer veröffentlicht worden.»
Grundsätzlich sei Transparenz eine gute Sache, auch bei der externen Schulevaluation. So oder so sind der Regierung aber die Hände gebunden. Sie könnte Hägendorf nicht zu Transparenz zwingen, selbst wenn sie das wollte.
Denn die externen Schulevaluationen werden zwar vom Kanton durchgeführt und bezahlt, die Kommunikation liegt hier aber in der Kompetenz der Gemeinden. Diese haben die Hoheit über ihre Schulen.
Treffen soll umstrittene Punkte klären
Im Fall von Hägendorf hat der Gemeinderat versprochen, die Schulevaluation nun doch demnächst zu veröffentlichen. Den Eltern reicht dies aber nicht. Sie befürchten, dass ihnen nur die halbe Wahrheit serviert wird in einem frisierten Bericht.
Denn der Hägendorfer Gemeinderat trifft sich am Dienstagabend mit Vertretern des Kantons. Beim Treffen geht es darum, einige umstrittene Punkte im Bericht zu klären und allenfalls zu korrigieren. Die Eltern möchten aber nicht nur Einblick in den neuen Bericht, sondern auch in den alten.