Im Tierpark Roggenhausen wütet ein aggressives Virus, das vor allem Hirsche angreift. Die Viruserkrankung verlaufe praktisch immer tödlich, heisst es in einer Mitteilung des Tierparks vom Donnerstag. In letzter Zeit seien mehrere Rot- und Axishirsche verendet oder hätten abgeschossen werden müssen.
Die Untersuchung der Kadaver im Tierspital Zürich hat ergeben, dass es sich um ein OHV2-Virus handle. Dieses Virus sei bisher kaum erforscht und es gebe keine Impfstoffe, so die Verantwortlichen des Tierparks.
Tierpark trennt sich von Mufflons
Klar ist aber: Das Virus wird von Schafen oder Mufflons (Wildschafe) auf die Hirsche übertragen. Im direkten Kontakt, aber auch über Wind, Wasser oder zum Beispiel über die Kleidung von Besuchern. Bei drei Mufflons im Park wurde das Virus denn auch nachgewiesen. Die Mufflons und Schafe selber erkranken nicht.
Der Vorstand des Wildparkvereins habe deshalb nun «schweren Herzens» beschlossen, sich von den Mufflons zu trennen. Nur so könne man den Hirsch-Bestand schützen. Das Mufflon-Gehege in unmittelbarer Nähe zu den Hirschen sei bereits geleert. Im nächsten Frühling dürften dort neue Tiere einziehen – vorerst wohl Damhirsche.