Sie erfüllt sich einen Traum: Andrea Weibel startet in diesen Tagen eines der grössten Abenteuer ihres Lebens. Sie begleitet den Zirkus Monti während der ganzen Saison 2013, als Angestellte im Zirkus-Team.
Bereits vor drei Wochen ist für Andrea Weibel die Zirkus-Saison losgegangen. Sie hat ihren Wohnwagen in Wohlen bezogen. Ihr Daheim für das nächste halbe Jahr teilt sie sich mit fünf anderen Mitarbeitern. Jeder hat ein Zimmer von 5 Quadratmeter Grösse.
Gerade mal ein Bett, ein Schrank und ein kleines Tischchen haben auf dem engen Raum Platz. Für Andrea Weibel kein Problem: «Es hat mehr Platz als man denkt», die Kleider könne sie unter dem Bett verstauen und auch ihre Bücher hätten ein Plätzchen gefunden. Viel mehr brauche Sie für das halbe Jahr nicht.
«Vor Lagerkoller habe ich keine Angst»
Schon als Kind war Andrea Weibel fasziniert vom Zirkus. Den Entscheid, mit auf Tournee zu gehen, habe sie aber erst im letzten Jahr gefasst: «Ich habe für meine Arbeit mehrere Interviews mit der Familie Muntwyler gemacht. Da hat es mich gepackt.» Zu Hause angekommen habe sie gleich ihre Bewerbung abgeschickt und es habe geklappt.
60 Menschen auf engstem Raum, drei Duschen und eine winzige Küche. Trotzdem hat Andrea Weibel keine Angst vor Lagerkoller: «Man kann sich in sein Zimmer zurückziehen und sonst hat man auch immer die Möglichkeit mal kurz wegzugehen.» Erwartungen an die halbjährige Tournee quer durch die Schweiz habe sie keine, sie freue sich einfach, diese Erfahrung machen zu können.
Zuckerwatte und Ticketverkauf
Den Zirkus hinter den Kulissen kennenlernen, das sei schon spannend, findet Andrea Weibel: «Da sieht man diese Artisten durch den Raum fliegen und denkt, dass ist der, der heute Morgen noch beim Frühstück rumgeblödelt hat.»
Andrea Weibels Hauptaufgabe ist der Ticketverkauf. Sie hilft aber überall aus, wo gerade Not am Mann ist: «Beim Abbau müssen alle mitanpacken. Ich bin für den Strom verantwortlich.» Zudem hilft sie Zuckerwatte zu machen oder ist auch mal in der Pause mit dem Bauchladen unterwegs.
Am Freitag ist Premiere. Nervös ist Andrea Weibel aber kaum: «Ich stehe ja nicht im Rampenlicht.» Bei den Artisten aber gebe es schon einige, die ziemlich mit Lampenfieber zu kämpfen haben.
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Bild 1 von 19. Die Saison kann starten für den Zirkus Monti: Zelt und Wagenburg stehen in Wohlen für die Première bereit. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 19. Andrea Weibel begleitet den Zirkus Monti in der Saison 2013: Ein Abenteuer ausserhalb «bürgerlichen Lebens». Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 19. Die Kulisse im Monti-Zelt ist ungewöhnlich: Der traditionelle rote Vorhang fehlt, die «Mauer» wirkt wie moderne Architektur. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 19. Zirkusleute ohne Konstüme: Am Morgen werden im Zelt des Zirkus Monti noch Finessen des Programms besprochen. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 19. Das neue Zuhause von Andrea Weibel: Die Journalistin tauscht für ein Jahr ihre Wohnung und ihr Büro gegen einen engen Zirkuswagen und die Manege. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 19. Das neue Zuhause von Andrea Weibel ist relativ eng: Ein ganzes Jahr im Wohnwagen ist eine abenteuerliche Erfahrung, auch wenn die getäfelten Wände eine gewisse Gemütlichkeit ausstrahlen. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 19. Das «Dorf» ist klein: Das Leben findet zwischen Zelt und Wagenburg statt, als Verkehrsmittel dient ein Fahrrad. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 19. Eiswagen in eisiger Kälte: Zum Start der Saison dürfte während der Zirkus-Vorstellungen noch kaum Glacé verkauft werden. Bildquelle: SRF.
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Bild 9 von 19. Der «Speisesaal» für das Zirkus-Team: 60 Leute müssen täglich verpflegt werden. Dass das nicht in einem Durchgang möglich ist, zeigen die Platzverhältnisse im Esswagen deutlich. Bildquelle: SRF.
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Bild 10 von 19. Auch das Zirkusleben muss organisiert sein: Am Anschlagsbrett werden die Mitarbeiter über ihre Arbeits- und Schichtpläne informiert, aber auch über die Regeln zur Benützung der Waschmaschinen. Bildquelle: SRF.
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Bild 11 von 19. Das Zirkusleben ist nicht nur abenteuerlich, sondern vor allem auch anstrengend: Bereits während der Vorstellung werden die ersten Teile der Wagenburg wieder abgebaut, wie der minutiös geplante Abbau-Zeitplan beweist. Bildquelle: SRF.
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Bild 12 von 19. Im Küchenwagen wird die Verpflegung der gesamten Zirkus-Mannschaft vorbereitet. Und auch hier gilt: Der Platz ist knapp bemessen. Bildquelle: SRF.
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Bild 13 von 19. Auch wenn der Platz knapp ist: Es wird frisch gekocht für die Zirkusleute. Anstrengende Zirkus-Arbeit gibt wohl auch reichlich Hunger... Bildquelle: SRF.
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Bild 14 von 19. «Fanpost» an den Wänden: Noch immer begeistert der Zirkus das Publikum, vor allem Kinder. Das abenteuerliche Wanderleben der Zirkusleute macht wohl einen Teil der Faszination aus. Bildquelle: SRF.
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Bild 15 von 19. Die Parkplatz-Schilder müssen noch montiert werden. Die leeren Gassen im «Zirkusdorf» wecken den Eindruck, der Zirkus sei noch etwas im Winterschlaf. Aber trotz Winterwetter: Der Zirkus ist für die Saison bereit. Bildquelle: SRF.
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Bild 16 von 19. Auch das Kassenhäuschen steht, der Vorverkauf läuft. Andrea Weibel wird auch in diesem Wagen arbeiten in ihrer ersten Zirkus-Saison. Bildquelle: SRF.
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Bild 17 von 19. Andrea Weibel ist bereit: Ab Freitag wird dann hoffentlich auch das Publikum vor dem Kassenwagen Schlange stehen. Bildquelle: SRF.
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Bild 18 von 19. Auch Zirkusleute brauchen ab und zu Ruhe und Erholung: Eine Mini-Bibliothek sorgt für Lesestoff in den wahrscheinlich seltenen Ruhezeiten. Bildquelle: SRF.
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Bild 19 von 19. Ein Jahr Zirkusleben: Die Journalistin Andrea Weibel erfüllt sich diesen Traum. Begibt sich aber auch auf ein anstrengendes Abgenteuer. Im Team des Wohler Zirkus Monti. Bildquelle: SRF.