22'000 Fahrzeuge pro Tag sind zwischen der Autobahnausfahrt Grenchen und der Stadt unterwegs. Die Archstrasse ist damit eine der am meisten befahrenen Strassen im Kanton Solothurn.
Immer wieder staut sich der Verkehr. Manchmal auch bis zurück auf die Autobahn A5, weshalb das Bundesamt für Strassen zeitweise den Pannenstreifen für die wartenden Autos öffnet.
Achtung Flugzeuge!
Die Autos stehen aber nicht nur auf der Autobahn, sondern auch auf der Archstrasse neben der Flugpiste des Flughafens Grenchen. Beim Starten und Landen fliegen die Flugzeuge über die Köpfe der Autofahrer und kommen ihnen bis zu acht Meter nah.
Da bekämen selbst die coolsten Autofahrer ein mulmiges Gefühl, meinte FDP-Kantonsrätin Marianne Meister am Mittwoch im Kantonsrat. Meister unterstützte einen Vorstoss von CVP-Kantonsrat Peter Brotschi. Dieser verlangte, dass die Regierung eine Untertunnelung der Archstrasse prüft. Das würde die Sicherheit der Autofahrer erhöhen, aber auch die Sicherheit der Piloten.
Wegen der Nähe zur Strasse dürfen diese heute nicht die ganze Länge der Piste nutzen. Wäre die Strasse in einem Tunnel, dürften die Piloten rund 130 Meter mehr von der Piste brauchen.
Tunnel würde 70 Millionen kosten
Der Vorstoss wurde nach einigem Hin-und-Her mit 62 zu 25 Stimmen an die Regierung überwiesen. Diese wehrte sich zwar nicht dagegen, die Verkehrssituation rund um den Autobahn-Anschluss zu prüfen. Sie konnte aber der Tunnel-Idee nichts abgewinnen. In einem Tunnel würde sich der Verkehr nicht weniger stauen, warf Baudirektor Roland Fürst (CVP) ein.
SP und Grüne unterstützten die Regierung. Die Situation rund um den Flughafen sei für die Autofahrer schon heute sicher genug, meinte Brigit Wyss (Grüne), «sonst hätte der Flughafen ja keine Bewilligung». Und die Kosten für einen Tunnel in der Höhe von geschätzten 60 bis 70 Millionen Franken seien für den Kanton schlicht zu hoch, ergänzte Hardy Jäggi (SP).