Rund 1000 Arbeitsuchende im Kanton Solothurn sind über 50 Jahre alt und ziehen bei der Jobsuche häufig den Kürzeren. Das glaubt die grüne Kantonsrätin Doris Häfliger. Sie reichte eine entsprechende Interpellation ein. Der fehlende Erfolg liege meist nicht in den mangelnden Fähigkeiten der Arbeitssuchenden, meint Häfliger.
Wenn man als unter 34-Jähriger angestellt wird, kostet das den Arbeitgeber 7 Prozent. Bei über 55-Jährigen sind es 18 Prozent.
Die Sozialabgaben, welche die Firmen für den Mitarbeiter leisten müssen, seien für über 55-Jährige im Kanton Solothurn hoch. «Da soll mir einer sagen, dass einer bei zwei gleich guten Leute den 55-Jährigen nimmt, wenn er mehr zahl. Das ist einfach nicht wahr», so Häfliger.
Nicht schön, aber...
Hier müsse der Kanton Solothurn beziehungsweise die Solothurner Regierung eingreifen, so die Forderung von Doris Häfliger. Unterstützung erhielt die Grüne von der eigenen Partei, von der SP und der CVP.
Die Ratsrechte war anderer Meinung. Die Situation sei nicht schön, aber viel dagegen tun könne man nicht. Sonst würde man möglicherweise die anderen Arbeitslosen benachteiligen.
Dieses Argument nahm auch Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin Esther Gassler auf. Und: «Wir tun bereits alles, um die Situation zu verbessern», erklärte Gassler als Reaktion auf die Interpellation. Kein Gehör fand die Interpellation von Doris Häfliger auch bei der SVP.
Manchmal hat man Glück und manchmal Pech, das ist auch bei der Stellensuche so.
Man bewerbe sich und sei dabei meistens nicht der Einzige, fand SVP-Sprecher Hugo Schumacher. «Es ist halt einfach so: Das Leben ist grundsätzlich ungerecht.»