Es war eine stürmische Nacht. Insgesamt 150 Meldungen gingen bei der Kantonspolizei Solothurn ein. «Am stärksten betroffen war die Region zwischen Egerkingen und Olten», sagt Polizeisprecher Thomas Kummer. Das Gewitter hinterliess auch im Kanton Aargau seine Spuren.
Bernhard Graser, Sprecher der Aargauer Kantonspolizei, zählte bislang 80 Feuerwehreinsätze. Am stärksten habe das Gewitter in den Regionen Zofingen, Wynental, Aarau, Lenzburg und Baden gewütet. Bernhard Graser lobt auf Anfrage das Verhalten der Bevölkerung: «Die Menschen blieben trotz des Gewitters und der Schäden ruhig, deshalb konnten wir die vielen Telefonanrufe gut bewältigen».
Stromausfall und zerstörte Terrasse
Die Feuerwehren mussten meist wegen überfluteten Kellern und Garagen ausrücken. Vereinzelt sind auch Bäume umgestürzt, Unterführungen überflutet, Schachtdeckel weggeschwemmt und auch Baustellenabschrankungen umgeweht worden. Im Schwimmbad Olten stürzte eine Trauerweide auf die Terrasse und zerstörte diese.
Im aargauischen Rheinfelden sassen die Einwohner wegen des Unwetters im Dunkeln. Wasser war in eine Trafostation gelaufen. Der Strom fiel deshalb für eine Stunde aus. Sowohl im Kanton Solothurn als auch im Aargau wurde jedoch niemand verletzt.
«Es hätte noch schlimmer kommen können»
Die Gebäudeversicherungen haben erste Zahlen zum Ausmass der Schäden. Die Solothurnische Gebäudeversicherung hat laut Direktor Alain Rossier bis Montagnachmittag 130 Schadensmeldungen erhalten. «Ich gehe davon aus, dass die Schäden insgesamt eine Höhe von einer bis anderthalb Millionen Franken haben», sagt Rossier gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn weiter.
Die Schadensmeldungen kämen vor allem aus dem Bezirk Gäu und der Region um Olten. Rossier fügt hinzu, dass es noch schlimmer hätte kommen können. «Immerhin hat es nicht gehagelt, sonst wären auch noch Ziegel von den Dächern geflogen und Lamellenstoren zerstört worden».
Bei der Aargauischen Gebäudeversicherung gingen bisher rund 85 Schadensmeldungen ein, heisst es auf Anfrage. Die Versicherung schätzt, dass die Schäden rund 400'000 Franken kosten. Am meisten Schäden seien gemeldet worden, weil Wasser von der Kanalisation an die Oberfläche drückte. Hinzu kämen überflutete Keller, und Bäume, die auf Gebäude stürzten.