Die Kinder seien wohlauf, schreibt der Vater in einem schriftlichen Interview, das er dem Onlineportal 20 Minuten gegeben hat. Die Familie seiner Frau werde sich um die Kinder kümmern, wird der 46-jährige Vater zitiert. Seine 29-jährige Frau stammt aus den Philippinen.
Gemäss Angaben des Vaters startete das Flugzeug nach Asien am Samstagnachmittag in Zürich-Kloten. Um kein Misstrauen zu wecken, habe man Retour-Tickets gekauft.
Kritik an der Kesb
Als zuständige Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde hatte das Familiengericht im aargauischen Laufenburg den Eltern nach einer Gefährdungsmeldung im vergangenen September die Obhut über die Kinder entzogen und die beiden Mädchen im Kinderheim untergebracht. Warum die Behörde dies für nötig erachtete, liess sie am Montag auf Anfrage offen.
Im Interview kritisiert der Vater die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde. Diese sei unprofessionell und unmenschlich. Die kleine Tochter erhalte im Heim nicht die Liebe, die sie benötige. «Wir möchten über unser Leben selbst bestimmen, der Staat hat sich nicht einzumischen», wird der Vater zitiert.
Hatten die Eltern die Pässe noch?
Der Vater aus dem Kanton Aargau hatte die 2- und 6-jährigen Mädchen am Samstagabend nicht in eine sozial- und heilpädagogische Wohngruppe im solothurnischen Trimbach zurückgebracht. Die Solothurner Kantonspolizei veröffentlichte daraufhin eine Vermisstmeldung.
Die Ausreise aus der Schweiz scheint problemlos geklappt zu haben. Die Pässe der Kinder hätten sie noch besessen, sagt der Mann. Die Behörden hätten sie ihnen zwar abnehmen wollen, als die Mädchen fremdplatziert wurden. Es sei aber vergessen worden. Ob dies der Wahrheit entspricht, ist unklar. Auf Anfrage des Regionaljournals Aargau Solothurn will das Familiengericht diesen Umstand abklären.
Vater abgeführt
Nach seinem Interview ist der Vater am Montag von der Polizei an seinem Wohnort im Aargau festgenommen und für weitere Abklärungen an die Strafverfolgungsbehörden des Kantons Solothurn übergeben worden. Es sei ein Verfahren gegen die Eltern wegen Entziehen von Minderjährigen eröffnet worden, teilt die Solothurner Staatsanwaltschaft auf Anfrage von Radio SRF mit.
Die Solothurner Justizbehörden bestätigen, dass sich die beiden Mädchen und die 29-jährige Mutter auf den Philippinen befinden. Das weitere Vorgehen bezüglich der Frau und der Kinder sei Gegenstand der Abklärungen, insbesondere auch mit den zuständigen ausländischen Behörden.