Martin Wey freut sich über das Resultat und seine Wahl im ersten Wahlgang. Iris Schelbert zeigt sich dagegen natürlich enttäuscht. Nicht allzu sehr enttäuscht aber, wie sie im Gespräch mit dem «Regionaljournal Aargau Solothurn» am Sonntagmittag zu Protokoll gibt. «Ich habe gewusst, dass es nicht einfach wird, die bürgerliche Bastion in Olten zu knacken.» Immerhin habe sie dem Wahlvolk mit ihrer Kandidatur eine echte Auswahl bieten können.
Frustrierte Wähler von SP und FDP?
Über 400 Wahlzettel in Olten wurden leer eingelegt. Der Verdacht liegt nahe, dass vor allem frustrierte SP-Wähler leere Zettel in die Urne geworfen haben. Immerhin verpasste die Partei durch ein dummes Missgeschick die rechtzeitige Anmeldung ihres Kandidaten Peter Schafer. Iris Schelbert glaubt aber nicht, dass die SP sie im Regen stehen gelassen habe.
«Es könnte darunter auch FDP-Wähler geben, die frustriert darüber sind, dass ihre Partei keine Kandidatur aufgestellt hat», vermutet die Grüne Stadträtin. Wichtig sei aber, dass alle diese Leute ihren Unmut manifestiert hätten, eben mit leeren Wahlzetteln.
Freude pur bei Martin Wey
Den siegreichen künftigen Stadtpräsidenten Martin Wey stören die vielen leeren Wahlzettel nicht. Er vermutet, dass vor allem die SP-Wählerschaft leer eingelegt hat. Er habe sich für die Querelen im Vorfeld dieser Wahlen aber nie interessiert, sondern konsequent seinen eigenen Weg verfolgt, erklärte er gegenüber Radio SRF.
Er habe schon vor einem Jahr klar gesagt, dass er Stadtpräsident werden wolle. Dies habe ihm bei den Wahlen in den Stadtrat vielleicht noch geschadet, jetzt aber genützt. «Ich freue mich sehr über die Wahl und ich bin froh, dass wir nicht in eine Verlängerung mussten.»
Martin Wey glaubt, dass seine Wählerschaft sehr gut mobilisiert werden konnte. «Wir sind als CVP nicht gerade die grösste Partei in Olten. Dass wir diese Wahl gewonnen haben, freut mich umso mehr.»