Der Weissenstein-Tunnel ist in einem schlechten Zustand. Die BLS als Betreiberin schätzte die Kosten für eine Sanierung auf bis zu 170 Millionen Franken. Das war vor drei Jahren.
In der Zwischenzeit überprüfte ein externer Bahnexperte die Zahlen der Bahn. Er kam zum Schluss, sie seien plausibel. Es brauche aber noch weitere Abklärungen. Diese haben im Sommer 2015 stattgefunden. Die BLS untersuchte mit Bohrungen insbesondere das Tunnelgewölbe und den Boden des Tunnels.
Die Bilanz
- Der Schotter ist verschmutzt und steht teilweise unter Wasser
- Im Gewölbe besteht die Gefahr, dass Steine herausbrechen
Nach den neuen Untersuchungen steht nun fest
- Will man den Tunnel nach 2020 für 25 Jahre weiter nutzen, kostet die Sanierung 100 Millionen Franken
- Will man den Tunnel gleich für weitere 50 Jahre betreiben, muss man 170 Millionen Franken investieren
Nötig sind so oder so Sofortmassnahmen. Um den Tunnel bis Ende 2017 betreiben zu können, müssen am Gewölbe auf einer Länge von 500 Metern Netzte montiert werden. Diese sollen verhindern, dass Steine auf die Geleise fallen. Die Netze werden im Frühling 2016 angebracht.
Im jetzigen Zustand kann der Weissenstein-Tunnel längstens bis Ende 2020 betrieben werden. Dies aber nur, wenn es jedes Jahr Inspektionen gibt und wenn man lokale Sicherungsmassnahmen ergreift.
Beim Kanton zeigt man sich nicht überrascht von der Untersuchung, die die hohen Sanierungskosten bestätigt. Man habe angenommen, dass keine wesentliche Kostenreduktion möglich sei. Allerdings: «Wir haben natürlich gehofft, dass nicht ganz so viel am Tunnel gemacht werden muss», sagt Peter Heiniger, der Solothurner Kantonsingenieur.
Eine langfristige Lösung gibt es also immer noch nicht für den Weissensteintunnel. Die kurze Verschnaufpause bis 2020 wird zeigen, ob Bund und Kanton den Tunnel wirklich sanieren wollen oder ob Busse die Arbeit der Bahn übernehmen müssen. Dann geht es nicht mehr durch den Berg hindurch, sondern nur noch rundherum.