Mit Hochdruck wird seit Monaten nach einem Käufer gesucht für den gesamten Weltbildkonzern mit seinen über 3000 Mitarbeitern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zurzeit laufen Gespräche mit Interessenten, verrät die Schweizer Geschäftsführerin Rita Graf gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF. «In den nächsten Wochen könnte bereits ein Entscheid fallen», fügt sie an. Das Ziel sei, den Konzern als Ganzes zu verkaufen.
Nötig ist das aus Sicht des externen Sachverwalters, welcher seit Anfang Jahr das Mutterhaus Weltbild Deutschland führt. Zuvor hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Das bedeutet gemäss deutschem Recht, dass die finanzielle Lage des Konzerns unklar ist und deshalb ein externer Verwalter Licht ins Dunkle bringen soll. Diese Hiobsbotschaft war für die Schweiz ein Schock: «Als wir im Januar von der Insolvenz des deutschen Mutterhauses gehört haben, waren wir alle sehr schockiert», erklärt die Geschäftsführerin.
Weltbild Deutschland ist fit genug
Mittlerweile heisst es, der Konzern sei fit genug, um weiter zu machen, erklärt Graf. Aber wie genau es weiter geht, ist noch unklar. «Wir in Olten haben uns mittlerweile an diesen Zustand gewöhnt und machen einfach weiter», so Graf. Insolvent sein heisst in Deutschland auch nicht, dass alles vorbei ist, fügt sie an. Das Geschäft laufe sowohl in Deutschland wie auch in Schweiz oder in Österreich weiter.
Was aber, wenn sich kein Käufer für das «Gesamtpaket» findet? Dann könnte Weltbild Schweiz auch als «Einzelpaket» verkauft werden, verrät Graf. Bereits früher hatte sie gegenüber den Medien angekündigt, dass die Firma mit Sitz in Olten quasi ein Filetstück sei. «Für Weltbild Schweiz gibt es bereits jetzt Interessenten», sagt Rita Graf.
Keine Sorgen um Oltner Firma
Zum einen seien diese bereits auf Weltbild Schweiz zugekommen, zum anderen habe sie als Geschäftsführerin bereits die Fühler ausgestreckt, erläutert Graf. Sie macht sich deshalb keine Sorgen um die Oltner Firma. Dies, obwohl Ex Libris als Käufer bereits im Februar signalisiert habe, dass kein Interesse besteht. Das berichtete die «Schweiz am Sonntag» Anfang Februar.
In der gleichen Zeitungsausgabe gaben sich auch andere mögliche Käufer wie Orell Füssli Thalia, Coop oder Valora noch verschlossen. «Wir werden aber auf jeden Fall eine Lösung finden, auch wenn es keinen Käufer für den gesamten Konzern gibt», zeigt sich Graf sicher.
Bis dahin verkaufe Weltbild Olten weiterhin Bücher, E-Books, CDs und DVDs, betont Graf. Weltbild Schweiz gehört zu den grössten Vertriebsgesellschaften für Medien in der Schweiz.