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Bild 1 von 9. Hans Peter Hirt bei seiner Arbeit als Zahnarzt in der Oltner Praxis. Er präsidiert die Solothurner Zahnärztegesellschaft. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 9. Bild des Künstlers L. Boilly (1761–1845) «Le baume d'acier». Das heisst «Der Zahnbrecher», so nannte man die Zahnärzte früher. Wer damals zum Zahnarzt ging, musste schmerzresistent sein. Bildquelle: zvg.
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Bild 3 von 9. In diesen Protokollen der Zahnärztegesellschaft der Jahre 1915 bis 1937 fanden sich besonders viele Anekdoten. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 9. Historiker Peter Huber hat die Geschichte der SSO anhand von verschiedenen Protokollen für eine Jubiläumsschrift aufgearbeitet. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 9. Werbung aus dem Zahnärzte-Adressbuch, ca. 1896. Bildquelle: zvg.
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Bild 6 von 9. Früher war der Zahnarzt nocht billig. Inserat des Solothurner Zahnarztes Chr. Sagne. Bildquelle: zvg.
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Bild 7 von 9. Ein zahnärztlicher Röntgenapparat im Jahr 1935. Bildquelle: zvg.
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Bild 8 von 9. So hat man sich in den 60er-Jahren den Zahnarzt vorgestellt, als erfolgreichen Mann von Welt. Bildquelle: zvg.
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Bild 9 von 9. Anno 1965: Ein Zahnarzt bei der Arbeit. Bildquelle: zvg.
Wer demnächst zum Zahnarzt muss und sich davor fürchtet, der soll sich vor Augen führen, wie die Zahnmedizin vor über 100 Jahren in der Schweiz aussah: Gebohrt hat damals niemand. Da wurde nur ausgerissen.
«Deshalb hiessen die Zahnärzte damals auch nicht Zahnärzte, sondern Zahnreisser», erklärt Peter Huber. Er ist Historiker aus Kappel und hat für die Solothurner Zahnärztegesellschaft zum 100. Geburtstag das Archiv durchstöbert und eine Jubiläumsschrift zusammengestellt.
Den Frauen alle Zähne gezogen
«Manchen Frauen wurden vor der Heirat alle Zähne gezogen, damit der zukünftige Mann nicht für die Zahnkosten aufkommen musste», erklärt Peter Huber. Die Frauen haben dann einfach ein komplettes Gebiss erhalten. 1915 taten sich mehrere Solothurner zusammen, um eine bessere Ausbildung für ihren Berufsstand zu erhalten und damit auch einen besseren Ruf.
So grenzten sie sich von anderen Zahnreissern ab und gründeten die Solothurner Sektion der «Société suisse odontologie» (SSO). Damit begann die Ära der Zahnärzte im Kanton Solothurn.
Tierärzte waren besser gestellt als Zahnärzte
Um Anerkennung mussten die Solothurner Zahnärzte dennoch lange kämpfen. «Sie wurden beispielsweise zu Beginn nicht aufgenommen in die Sanitätskommission, wo alle anderen Mediziner dabei sein durfen», erklärt Peter Huber. Sogar die Tierärzte waren dabei, nicht aber die Zahnärzte. «Sie wurden lange als Handwerker und nicht als Mediziner angesehen», fügt der Historiker an.
Heute ist das anders. Und auch sonst hat sich vieles verändert, erklärt Peter Huber. Die Räume der Praxen sind heller und natürlich moderner, die Technik habe einen grossen Sprung nach vorne gemacht.
20-Jährige an die Zahnhygiene erinnern
Nun, zum 100. Geburtstag der SSO, lädt die Gesellschaft alle 20-Jährigen im Kanton Solothurn dazu ein, bei einem SSO-Zahnarzt zu einer Gratis-Kontrolle zu erscheinen. «Wir haben gemerkt, dass viele Junge vergessen, sich um ihre Zähne zu kümmern, sobald sie aus dem elterlichen Haus ausgezogen sind», erklärt Hans Peter Hirt, Präsident der SSO. Deshalb sei man auf diese Werbeaktion gekommen, anlässlich des Jubiläums.