Auf einer Länge von 500 Metern und einer Höhe bis zu 60 Metern lagern im Bärengraben gegen vier Millionen Tonnen Abfälle. Das sind zehnmal soviel Abfälle wie in Kölliken. Bei den meisten Abfällen handelt es sich um unproblematische Stoffe wie Bauschutt und Aushub.
Bis zu 10 Prozent Sondermüll
Zwischen fünf und zehn Prozent der Abfälle sind jedoch als Sondermüll einzustufen. Es handelt sich beispielsweise um Armeebatterien, der gemäss Zeitzeugen Lastwagenweise entsorgt wurde. Auch eine nahegelegene Sprengstofffabrik habe im Bärengraben ihre Abfälle deponiert. «Wir wissen nicht was wo ist. Es gibt kein Kataster», sagt Werner Baumann, zuständig für Altlasten beim Aargauer Baudepartement.
«Wir haben die Deponie im Griff»
Die Deponie wurde schon in den 90er Jahren gesichert. Das saubere Wasser, das aus dem Berg gegen die Deponie drückt, wird über einen Tunnel abgefangen und direkt in die Aare geleitet. Das dreckige Wasser, das über den Regen durch die Deponie fliesst, wird in einer speziellen Kläranlage gereinigt. Dazu gibt es ständig Messungen im Grundwasser.
Aufgehoben, aufgeschoben?
Bis 2080 ist die Kontrolle und Überwachung der Deponie Bärengraben gewährleistet. Aus Sicht von Altlasten-Spezialist Werner Baumann ergibt sich vielleicht in der Zukunft eine bessere Lösung: «Vielleicht gibt es eine Zukunftstechnologie, mit der man das Problem am Bärengraben einmal lösen kann». Möglich ist auch, dass die Biologie in der Deponie die schädlichen Stoffe mit der Zeit unschädlich macht.
Politisch kaum Handlungsbedarf
Das Ausbaggern und aufbereiten dieser grossen Menge Abfall würde über eine Milliarde Franken kosten. Auf bürgerlicher Seite sieht man deshalb zum jetzigen Zeitpunkt keinen Handlungsbedarf. Jürg Caflisch von der SP sieht allerdings den Zeitpunkt gekommen, zu welchem man durchaus wieder einmal nachsehen kann, was man mit dem Bärengraben tun könnte.
Caflisch beschäftigt sich schon lange mit dem Bärengraben. Er hat das Problem Bärengraben nämlich als Jungpolitiker vor Jahrzehnten auf den Tisch gebracht.