Zum Gespräch mit dem Regionaljournal treffen sich die abtretenden Regierungsräte Christian Wanner (65), Walter Straumann (70) und Klaus Fischer (65) im Regierungszimmer des Solothurner Rathauses. Hier haben sie sich jahrelang zu den wöchentlichen Sitzungen getroffen. «Hier sind höchst selten die Fetzen geflogen, und dann nur kleine», blickt Christian Wanner auf die gemeinsame Zeit in der Regierung zurück.
Einig gewesen sei man sich nicht immer, relativiert Walter Straumann; «Wir waren kein Wohlfühl-Club». Aber man habe eine gesunde Streitkultur gepflegt und einander die Wahrheit sagen können. «Die Loyalität unter uns ist sprichwörtlich», ergänzt Klaus Fischer.
Über die Parteigrenzen hinweg suchten die drei Solothurner den Kompromiss und hielten die Konkordanz hoch. «Wir haben nicht jeder für sich, sondern zusammen etwas erreicht», sagt Christian Wanner.
Wanner: «Ein Finanzdirektor muss stur sein»
Christian Wanner (FDP) verabschiedet sich nach 18 Jahren als Finanzdirektor. Zuvor war der Bucheggberger von 1977 bis 1985 im Kantonsrat, von 1983 bis 1995 sass er zudem im Nationalrat. Als Finanzdirektor hat er es geschafft, die Milliarden-Schuld des Kantons Solothurn gänzlich abzutragen. Heute ärgert ihn, «dass ich die Pensionskassen-Sanierung nicht entscheidend habe aufgleisen können».
Straumann: «Die Abhängigkeit von der Agenda wird mir nicht fehlen»
Walter Straumann (CVP) geht nach 16 Jahren als Bau- und Justizdirektor in Pension. 1973 begann er seine Politikarriere als Gemeinderat in der Stadt Solothurn. Ab 1974 war er Gerichtspräsident von Olten-Gösgen, später Oberrichter. Von 1995 bis 1997 sass er im Nationalrat. «Jetzt möchte ich versuchen, das Leben zu geniessen, wie man es offenbar zu gute hat in einem gewissen Alter», resümiert der 70-jährige.
Fischer: «Kanton Solothurn soll so bleiben wie er ist»
Klaus Fischer (CVP) hört nach 8 Jahren als Bildungs- und Kulturdirektor auf. Von 1997 bis 2000 war er im Kantonsrat bereits für diesen Bereich zuständig. Der Schwarzbube hofft, dass die sehr unterschiedlichen Solothurner Regionen auch künftig zusammenhalten. Als Regierungsrat habe er gelernt, «dass das A und O der Politik die Kommunikation ist.»