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Aargau Solothurn Wo Kinder von Asylbewerbern Deutsch lernen

Kinder von Asylsuchenden werden in speziellen Klassen auf die Schule in der Schweiz vorbereitet. Im Aargau gibt es solche Klassen in Aarau und Untersiggenthal. Der Besuch vor Ort zeigt: die Kinder sind motiviert, die Lehrpersonen auch. Der Unterricht ist aber alles andere als einfach.

Wenn Asylsuchende in Schweizer Durchgangszentren Unterschlupf finden, dann kommen viele von ihnen auch mit ihren Kindern. Bevor sie auf Gemeinde-Unterkünfte verteilt werden und die Kinder dort in die normale Schule gehen, werden sie auf die Schule vorbereitet.

Spezialklassen

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  • Im Aargau werden Kinder von Asylbewerbern zuerst separat unterrichtet, in Kursen für die Einschulungsvorbereitung in Aarau oder Untersiggenthal. Für 3 bis 6 Monate.
  • Im Kanton Solothurn kommen Kinder aus den kantonalen Unterkünften Selzach, Egerkingen, Oberbuchsiten nach Solothurn in eine Spezialklasse. Später treten sie der regulären Schule bei.

Im Aargau finden diese Vorbereitungskurse in Aarau und Untersiggenthal statt. Hier lernen die Kinder Deutsch und die wichtigsten Grundlagen des Schweizer Schulsystems. Zudem werden sie an die Schweizer Kultur herangeführt.

Die Kinder in Untersiggenthal heissen Essey, Tinzaye, Yoas oder Abdullah. Sie sind aus Eritrea, Syrien, Albanien, zum Beispiel. Eine buntgemischte Klasse, die auf Zeit funktionieren muss. Drei bis sechs Monate lang sind die Kinder hier, die Zusammensetzung der Klasse wechselt ständig.

Die Kinder wohnen zusammen mit ihren Eltern in der kantonalen Asylunterkunft im Stroppel in Untersiggenthal. Hier bleiben die Familien, bevor sie auf die Gemeinden verteilt werden. Die Einschulungsvorbereitung findet direkt im Asylheim statt. Anderthalb Stunden pro Tag dauert der Unterricht.

Von der Primarlehrerin zum Job im Asylheim

Audio
Reportage aus einem Kurs in Untersiggenthal (21.10.2014)
09:02 min
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 2 Sekunden.

Viele Kinder hätten traumatische Erlebnisse zu verarbeiten, trotzdem spüre man das selten, sagt Lehrerin Marianne Bühlmann auf dem Rundgang durch die Klasse. Sie war früher Primarlehrerin und hat nun umgesattelt.

In diesem Job müsse man sich immer wieder den Kindern und den Vorkenntnissen anpassen. Nicht alle waren bisher in einer Schule, weiss Bühlmann aus Erfahrung.

Gelernt wird in Untersiggenthal spielerisch, mit Kartenspielen, Farben, Formen, Bildern, usw. Die Kinder seien hochmotiviert, sagt ihre Lehrerin. Am meisten fürchten sie die Ferienzeit in der Schweiz, weiss Lehrerin Bühlmann. Dann sei keine Schule und die Abwechslung in der Asylunterkunft fällt aus.

Solothurn baut Angebot aus

Weil derzeit viele Asylbewerber mit Kindern in die Schweiz kommen, baut der Kanton Solothurn seinen entsprechenden Unterricht aus. Die Kinder aus den kantonalen Durchgangszentren werden in einer Spezialklasse in der Stadt Solothurn unterrichtet. Jetzt soll eine zweite solche Klasse eingerichtet werden.

Die Kantone Aargau und Solothurn machen gute Erfahrungen mit den Vorbereitungsklassen für Kinder in den kantonalen Zentren. Sobald die Kantone die Asyl-Familien auf die Gemeinden verteilen, gehen die Kinder dann dort in die reguläre Schule.

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