Um die Finanzen der Gemeinde Wohlen steht es nicht gut. Die viertgrösste Gemeinde im Aargau gibt im kommenden Jahr voraussichtlich rund drei Millionen Franken mehr aus als sie einnimmt. Der Gemeinderat hat damit sogar ein Minus budgetiert, welches nochmals eine Million höher ist, als in diesem Jahr.
Damit das Budget ausgeglichen ist, zapft die Gemeinde ihre Reserven an. Dies ist jedoch nur noch bis ins Jahr 2018 möglich. Deshalb ist nun sparen angesagt, oder aber die Steuern müssen erhöht werden.
Sparen auf dem Buckel der Gemeindeangestellten
Das Gemeindeparlament von Wohlen hat sich am Montagabend für das zweite entschieden. Es hat das Budget des Gemeinderats zusammengestrichen. Rund 200‘000 Franken werden weniger für die Aus- und Weiterbildung der Gemeindeangestellten, für externe Berater, für den Auftritt an der Gewerbeausstellung und für den Kauf von Kunst ausgegeben. Zudem wurde der Neujahrsapéro gestrichen.
Damit war jedoch noch nicht genug. Das Parlament hat die Lohnerhöhung für die Gemeindemitarbeiter auf ein halbes Prozent halbiert. Der Gemeinderat und die linken Parteien warnten vergebens vor den Einschnitten. Die bürgerliche Mehrheit setzt auf Sparen.
Keine Steuererhöhung
Einig war sich das Parlament, mit Ausnahme der SP, dass eine Steuererhöhung zur Zeit nicht machbar sei. Das Stimmvolk hatte diese schliesslich das letzte Mal, bei der Abstimmung über das Budget abgelehnt. Der Antrag der SP den Steuerfuss auf 116 Prozent zu erhöhen, war dann im Parlament auch chancenlos. Aber auch die SVP unterlag mit der Forderung, die Steuern auf 109 Prozent zu senken.