Der Heizungs- und Lüftungshersteller Zehnder hat im vergangenen Geschäftsjahr deutlich weniger verdient: Der Reingewinn sank um 35 Prozent auf 26,8 Millionen Euro. Noch im Januar hatte Zehnder mit einem Gewinnrückgang von lediglich 20 Prozent gerechnet.
Mehr Investitionen drücken auf den Gewinn
Zehnder erklärt den Rückgang mit grossen Investitionen in «Innovation, Marktentwicklung und Prozessverbesserung». Dazu drücke der starke Schweizer Franken auf das Geschäft, meinte CEO Hans-Peter Zehnder am Freitag gegenüber dem SRF-Regionaljournal. Die Gränicher Firma erweitert und optimiert die Produktionskapazitäten in den Kernländern, dazu entsteht in China eine neue Produktions- und Entwicklungsstätte.
Den Umsatz hat Zehnder bereits Mitte Januar bekannt gegeben: Dieser erhöhte sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2011 um 1,6 Prozent auf 523,8 Millionen Euro. Das Wachstum habe sich vor allem im zweiten Semester deutlich abgeschwächt, schreibt Zehnder.
Lüftungssysteme werden immer wichtiger
Die Zehnder-Gruppe baut Heizkörper und Lüftungssysteme. Der Absatz von Heizkörpern verharre auf dem Vorjahresniveau. Zulegen konnte man hingegen bei den Lüftungssystemen, dieser Bereich macht inzwischen einen Drittel des gesamten Umsatzes aus.
Für 2013 gibt sich die Geschäftsleitung verhalten optimistisch: Das Geschäft mit den Radiatoren in Europa soll stabil bleiben, ausschlaggebend dafür ist die Bautätigkeit. Zehnder will auch 2013 mehr Lüftungssysteme verkaufen können, obwohl in Europa die Neubautätigkeit unsicher sei. Auch in Nordamerika und China erhofft sich Zehnder ein Wachstum.
Die Zehnder-Gruppe beschäftigt weltweit gut 3100 Angestellte. Knapp 300 Personen beschäftigt Zehnder am Hauptsitz in Gränichen im Aargauer Wynental.
Dieser Standort sei trotz Frankenstärke und Ausbauplänen im Ausland auf keinen Fall gefährdet, so Hans-Peter Zehnder gegenüber SRF: «Im Gegenteil. Wir haben sogar den Personalbestand in der Schweiz erhöht. Weil wir einerseits in der Schweiz viel verkaufen, dazu brauchen wir Leute. Ausserdem fabrizieren wir in der Schweiz fürs Ausland. Und weil wir aus dem Ausland auch in die Schweiz importieren, haben wir eine Art natürlichen Währungsaustausch.»