-
Bild 1 von 7. Bauer Lorenz Kissling hat auf eine schonende Landwirtschaft umgestellt – trotz des höheren Aufwandes für ihn. Bildquelle: SRF/Selina Berner.
-
Bild 2 von 7. Bei einem Kaffee erklärt Landwirt Lorenz Kissling den Medienschaffenden, warum er beim Nitrat-Programm mit von der Partie ist. Zwar bedeute dieses Programm viel Planungsaufwand für ihn, jedoch sei die gute Qualität des Trinkwassers aus der Region Gäu-Olten wichtiger – besonders auch im Hinblick auf zukünftige Generationen. Bildquelle: SRF/Selina Berner.
-
Bild 3 von 7. Projektleiter Rainer Hug zeigt das Nitrat-Gebiet: Es umfasst 1'144 Hektaren Landwirtschaftsfläche und reicht von Moos bis Gheid. 90 Prozent der Fläche, wird so bebaut, dass der Nitrateintrag gering ist. Die Gemüsebauern stehen aber noch abseits. Bildquelle: SRF/Selina Berner.
-
Bild 4 von 7. Landwirt Lorenz Kissling zeigt SRF-Redaktor Stefan Ulrich, wie er seit 2007 seine Felder bepflanzt. Dabei müsse er auf die Abfolge der Bepflanzung achten, aber auch auf den Einsatz von anderen Maschinen im Ackerbau. Bildquelle: SRF/Selina Berner.
-
Bild 5 von 7. Lorenz Kissling bepflanzt seine Felder nun auch für den Winter. Die geeignete Pflanze dafür ist die Fazelia. Sie wird im Herbst angepflanzt und wird nicht geerntet. Sie bleibt auf dem Feld, erfriert, wird dann im Frühling eingearbeitet und speichert das Nitrat als Nährstoff für die nächste Saat. Bildquelle: SRF/Selina Berner.
-
Bild 6 von 7. Nitratspezialisten unter sich: V. l. Rainer Hug (Präsident Nitratkommission Gäu-Olten), Bernhard Strässle (Sekretariat Nitratkommission) und Landwirt Lorenz Kissling, der beim Nitratprogramm mitmacht. Alle drei sind überzeugt vom Nutzen des Programms. Bildquelle: SRF/Selina Berner.
-
Bild 7 von 7. Rainer Hug, Präsident der Nitratkommission Gäu-Olten, erklärt, dass jene Gemüsebauern, die sich momentan noch weigern am Programm mitzumachen, irgendwann gezwungen werden müssen. Die Qualität des Trinkwassers sei wichtiger als Einzelinteressen. Bildquelle: SRF/Selina Berner.
Die Projektleitung meldet einen Etappensieg: 65 Bauern machen mit. 1000 Hektaren Land werden so bewirtschaftet, dass weniger Nitrat ins Grundwasser geschwemmt wird.
Die Bauern versuchen, ihre Felder optimal zu nutzen und beispielsweise eine Winterbepflanzung zu säen. So bleibt das Nitrat im Boden und kann im Frühling von der neuen Saat aufgenommen werden.
Ausserdem wird auf eine schonendere Beackerung der Flächen geachtet, damit das Nitrat nicht weiter hinunter wandert. Aufwändig sei die Umstellung schon, sagt Bauer Lorenz Kissling aus Hägendorf, doch es lohne sich, denn schliesslich gehe es um den langfristigen Erhalt von sauberem Trinkwasser.
Man merkt oft erst im Ausland, dass sauberes Trinkwasser keine Selbstverständlichkeit ist.
Landwirtschaft muss umstellen
Die Nitratproblematik ist im Gäu besonders akut. Einerseits ist die Landwirtschaft hier besonders intensiv. Andererseits entsteht das Grundwasser nicht aus Flusswasser, sondern aus Regen. Und dieser schwemmt das Nitrat in den Grundwasserstrom.
Die Nitratwerte sind in den letzten Jahren gesunken. Aber nicht so stark wie erhofft. Deshalb wird das Nitratprojekt nun für sechs Jahre verlängert. Allen Beteiligten ist klar: Man kann das Programm gar nicht mehr stoppen, denn sonst erreichen die Nitratwerte schnell wieder die Alarmwerte.
Ende der Gemüseproduktion
Für die Landwirtschaft heisst das, dass sie nie mehr so intensiv wird produzieren können wie früher. Und vor allem: Mit der Gemüseproduktion dürfte es im Projektperimeter vorbei sein.
Projektleiter Rainer Hug: «Unser Ziel ist langfristig, dass wir gar keine Gemüseflächen mehr haben.» Und er sagt auch, dass die Teilnahme am Nitratprojekt nicht mehr freiwillig sei. Die Bauern müssen mitmachen. Das trifft vor allem zwei grosse Gemüsebauern, die im Projektperimeter zusammen 80 Hektaren Land haben.
Die Bauern, die wegen des schonenden Umgangs mit dem Boden Ertragsausfälle haben, bekommen eine Entschädigung. 900'000 Franken zahlen der Bund und die regionalen Wasserwerke pro Jahr. Um den Verdienstausfall der Gemüsebauern zu bezahlen, die viel mehr Umsatz machen als ein Acker-Bauer, reicht dieses Geld aber nie.