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Aargau Solothurn Zusammenarbeit Hirslanden Klinik Aarau und Uniklink Bern läuft

Seit Anfang Mai leiten Thierry Carrel und Lars Englberger die Herzchirurgie der Hirslanden-Klinik in Aarau. Beide arbeiten auch weiterhin am Universitätspital Bern, Carrel ist dort der Chef. Dieses Kooperationsmodell scheint zu funktionieren, die Arbeitsbelastung der Chirurgen ist aber riesig.

Thierry Carrel arbeitet 80 bis 100 Stunden pro Woche. Aber im Stress ist er nicht. «Man muss sich nur richtig organisieren.» Auch Lars Englberger hat ein riesiges Arbeitspensum. Er kam zusammen mit Thierry Carrel von Bern nach Aarau.

Krankenvisiten frühmorgens, dann eine Operation, später Besprechungen oder Vorträge und am Nachmittag ein weiterer Eingriff – so sieht der Durchschnittstag eines Herzchirurgen aus. Und für diese Experten hat die Woche nur Durchschnittstage.

Neuartige Kooperation

Carrel und Englberger – das ist sozusagen das Dreamteam der Schweizer Herzchirurgie. Thierry Carrel ist als Leiter der Herzmedizin am Universitätsspital Bern (Inselspital) weit über sein Haus hinaus bekannt. Und auch Englberger ist ein absoluter Spitzenchirug.

Thierry Carrel am Computer
Legende: Professor und Herzchirurg Thierry Carrel arbeitet 80 bis 100 Stunden pro Woche. Stress kennt er aber trotzdem nicht. SRF

Als im März bekannt wurde, dass Carrel und Englberger die Herzmedizin an der Hirslanden übernehmen, war das Erstaunen gross. Die Hirslanden Klinik war auf der Suche nach einem Nachfolger von Wolfgang Bertschmann, der altershalber die Herzchirurgie in Aarau aufgab, auf Carrel und Englberger zugegangen.

Nach langen Gesprächen willigten die beiden in eine Kooperation ein. Auch das Universitätsspital musste dazu seinen Segen geben. Befürchtungen, die Herzchirurgie an der Insel würde durch die neue Tätigkeit der beiden Spitzenkräfte in Aarau geschwächt, gab es zwar.

Aber Carrel selber sieht in der Kooperation viele Vorteile. «Das Universitätspital erschliesst sich so den Aargau. In Aarau können nun Patienten behandelt werden, die zuvor verstreut waren auf viele andere Spitäler.» Sehr schwierige Fälle werden von Aarau nach Bern überwiesen.

Und Fallzahlen, genügend Fallzahlen, sind für ein Spital enorm wichtig. So können Teams gut ausgelastet werden, teure Apparaturen rentieren besser, und vor allem: Das Personal kann genügend Routine bei schwierigen Eingriffen entwicklen.

Hirslanden holt sich Know How

Auch für die Hirslanden Klinik geht die Rechnung auf. «Wir profitieren vom direkten Zugang zum Know How eines Universitätsspitals», sagt Philipp Keller, Direktor der Hirslanden Klinik Aarau.

Kardiologie Kantonsspital

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Bei der Kardiologie kooperiert die Hirslanden Klinik mit dem Kantonsspital Aarau. Unter Kardiologie versteht man die Diagnose von Herzkrankheiten und die Therapie ohne Operation. Kardiologen arbeiten oft mit Kathetern. Diese werden über die Blutbahnen ins Herz geschoben. So kann man Gefässe ausweiten oder verstärken.

Seit Anfang Mai arbeiten Thierry Carrel und Lars Englberger nun je tageweise in Aarau. Dazu brauchte es aber einen langen Vorlauf. Herzoperationen können nur von eingespielten Teams durchgeführt werden. Dabei ist wichtig, dass die Abläufe standardisiert sind. Carrel und Englberger wollen, dass man in Aarau genau gleich arbeitet wie in Bern.

Das bedingt gleiche Standards, gleiche Geräte und auch gleiches Personal. Carrel und Englberger verlassen sich zum Teil auf Operationsschwestern und Anästhesisten, die sie schon von Bern her kennen. Unter dem Personal findet ein intensiver Erfahrungsaustausch statt.

«Wir können nicht an einem Tag in Bern in einem anderen Setting arbeiten als in Aarau», sagt Lars Englberger. «Das muss harmonisiert sein. Darum ist es notwenig, dass wir nicht nur auf chirurgischer Seite einen Austausch haben zwischen den Kliniken, sondern auch zwischen den anderen Mitgliedern des Teams.»

Auch baulich richtet sich die Hirslanden Klinik Aarau auf die neue Ära der Herzchirurgie ein. Direktor Philipp Keller hofft auf mehr Patienten in der spezialisierten Medizin, wozu die Herzmedizin natürlich gehört. Weil jeder Herzpatient nach einer Operation auf die Intensivstation kommt, wird diese in nächster Zeit ausgebaut.

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