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Bild 1 von 6. Metzgereien sind vom Aussterben bedroht. Die Metzgerei Müller nahe der deutschen Grenze in Stein im Kanton Aargau ist seit 25 Jahren erfolgreich. Sie trotzt auch der Frankenstärke. Bildquelle: STEFANIE PAULI/SRF.
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Bild 2 von 6. In der Metzgerei wird auch noch geschlachtet. Die Tiere kommen von Bauern aus der Region, wobei das Kaufkriterium die artgerechte Haltung der Tiere ist. Bildquelle: STEFANIE PAULI/SRF.
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Bild 3 von 6. Einen Tag nach der Schlachtung werden die Schweine zerlegt. Das Fleisch kommt danach in den Laden oder wird für den Party-Service verwendet. Bildquelle: STEFANIE PAULI/SRF.
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Bild 4 von 6. Szenenwechsel: Die Metzgerei Stepanek im deutschen Laufenburg. Sowohl ihre Grösse und die Qualität des Fleisches ist mit der Metzgerei Müller vergleichbar. Auch das Kundensegment ist ähnlich. Bildquelle: STEFANIE PAULI/SRF.
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Bild 5 von 6. Auch in der Metzgerei Stepanek wird noch geschlachtet. Und auch in Deutschland kämpfen die Metzgereien gegen die grossen Detailhändler an. Bildquelle: STEFANIE PAULI/SRF.
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Bild 6 von 6. In der Metzgerei Stepanek kostet ein Schweinsschnitzel rund die Hälfte eines «Plätzli», wie man es in der Schweiz nennt. Bildquelle: STEFANIE PAULI/SRF.
Metzgereien sind vom Aussterben bedroht. Noch immer da ist die Metzgerei Müller in Stein AG an der deutschen Grenze. Sie trotzt nicht nur diesem Trend, sondern auch dem schwachen Euro. «Klar kommen einzelne nicht mehr, die Stammkunden aber sind geblieben», sagt Urs Müller, Mitinhaber der Metzgerei, gegenüber Radio SRF. Die Metzgerei habe kaum Einbussen wegen der Aufhebung des Euro-Mindestkurses.
Während andere Firmen rote Halbjahreszahlen schreiben und Stellenabbau vermelden, geht es der Aargauer Metzgerei gut. «Das liegt an unserem Kundensegment», erklärt Urs Müller. Der Fokus liege auf den Stammkunden, welche vor allem die hohe Qualität und die freundliche und persönliche Bedienung schätzten. Oberste Priorität habe für diese Kunden nicht das Geld.
Klar merken wir den starken Franken, leiden tun wir aber deswegen nicht.
Ausserdem habe man sich weitere Standbeine neben dem Laden geschaffen. Zum Beispiel beliefert die Firma Veranstaltungen mit ihrem Fleisch oder vertreibt schweizweit fettarme Würste. Die Idee dazu kam aus den eigenen Reihen. Die Würste werden in der Metzgerei produziert.
Deutsche Metzger profitiert minim
Schauplatzwechsel: die Metzgerei Stepanek wirtschaftet kurz nach der Grenze im deutschen Laufenburg. Mit einem ähnlichen Sortiment, ähnlicher Qualität und Zielgruppe gilt sie als Konkurrentin der Müller Metzgerei. Insbesondere seit man dort Fleisch in ähnlicher Qualität noch günstiger kaufen kann, nämlich ungefähr zur Hälfte des Schweizer Preises.
Inhaber Rainer Stepanek winkt ab. Im Januar habe man zwar einen regelrechten «Run» erlebt. Inzwischen sei dieser aber wieder abgeflacht. Auch er lebe hauptsächlich von seinen Stammkunden. Kostensensitive Kunden würden sowieso bei Aldi oder Lidl einkaufen. Nur rund 20 Prozent seiner Kunden seien Schweizer.
Schon weit mehr Geld mit Kunden aus der Schweiz hat Stepanek wegen dem sogenannten «Marinadentrick» verdient. Vor mehr als zwei Jahren entdeckte er eine Gesetzeslücke: Sobald Fleisch mariniert war, konnten Einkaufstouristen zusätzlich zu den erlaubten 500 Gramm Frischfleisch noch 3,5 Kilogramm gesalzenes oder mariniertes Fleisch zollfrei in die Schweiz importieren. Der deutsche Metzger sorgte damit schweizweit für Schlagzeilen. Inzwischen ist der «Marinadentrick» aber nicht mehr möglich.